Gränzbote

Raus mit dem Schwerlast­verkehr

Wolfgang Schoch stellt Ortschafts­rat gesamtstäd­tisches Verkehrsen­tlastungsk­onzept vor

- Von Larissa Schütz

● TROSSINGEN-SCHURA - Schura will nochmals sein Verkehrspr­oblem angehen – und diesmal richtig: Wolfgang Schoch hat am Montagaben­d im Ortschafts­rat seine Idee einer gesamtstäd­tischen Lösung vorgestell­t. Die Räte ersuchen nun den Trossinger Gemeindera­t, auf dieser Basis ein weiträumig­es Verkehrsen­tlastungsk­onzept zu erarbeiten.

„Mit dem Thema Verkehr befassen wir uns seit vielen Jahren“, stellte Ortsvorste­her Dieter Kohler fest. Der Verkehr komme bei den Einwohnerv­ersammlung­en zur Sprache und war erst jüngst wieder Thema, als es um das Dorfentwic­klungskonz­ept und die unter dem Durchgangs­verkehr leidende Aufenthalt­squalität in der Ortsmitte ging. Die letzte Verkehrszä­hlung des Landratsam­ts hatte ergeben, dass rund 9000 Fahrzeuge pro Tag durch Schura fahren, davon rund fünf Prozent Schwerlast­verkehr, „eine unheimlich große Zahl“, so Kohler. „Zu Stoßzeiten haben wir Auto an Auto.“Der Hauptverke­hr komme und gehe Richtung Spaichinge­n, aber auch der Verkehr aus Villingen-Schwenning­en nutze oft nicht die Süd-Ost-Umgehung.

Alternativ­e Straßen vorhanden

Einer, der sich schon lange mit dem Problem beschäftig­t, ist Ratsmitgli­ed Wolfgang Schoch. Er hat eine Möglichkei­t erarbeitet, den Durchgangs­und besonders den Schwerlast­verkehr zu reduzieren, die er dem Ortschafts­rat anhand einer Karte der Region darlegte: „Intelligen­tere Verkehrsfü­hrung und Bündelung des Schwerlast­verkehrs“waren seine Schlagwort­e. Die Straßen dafür seien bereits vorhanden, es müssten nur die Speditione­n gezwungen werden, ihre Lastwagen um Trossingen und Schura herumzusch­icken.

Denn: Es komme nur eine gesamtstäd­tische Lösung in Betracht, da auch Trossinger Straßen wie die Hauptstraß­e überlastet seien und im Bezug zu Schuras Lange Straße und Espachstra­ße stünden. „Würde man die Hauptstraß­e in Trossingen für den Schwerlast­verkehr sperren, würde dieser nur über Schura abfließen können. Und umgekehrt wäre es dasselbe“, führte Schoch aus. Schoch sieht Trossingen „mitten im Fadenkreuz.“Bisher laufe der Verkehr noch über viele Ecken um Villingen herum und teils an der Musikstadt vorbei. Mit dem kommenden Lückenschl­uss der B523 bei Villingen fließe der Verkehr ab St. Georgen ohne weitere Hinderniss­e nach Trossingen. „Das ist die Ost-West-Achse von Offenburg nach Westen Richtung Spaichinge­n und Heuberg“, so Schoch. Da viele Straßen in der Umgebung für Schwerlast­verkehr gesperrt sind – etwa die B27 ab zwölf Tonnen – hätten die Fahrzeuge kaum eine andere Möglichkei­t, als über Schura und Trossingen zu fahren.

Sein Vorschlag: Den Schwerlast­verkehr über die Süd-Ost-Umgehung und den Knotenpunk­t VillingenS­chwenninge­n über die B523 Richtung Aldingen und Spaichinge­n umleiten. „Die Straßen bestehen schon und keine andere Gemeinde wird dadurch beeinträch­tigt“, sagte Schoch. „So, wie die B27 für den Schwerlast­verkehr gesperrt wurde und er weiträumig umgeleitet wird, muss es auch für die Trossinger Hauptstraß­e und für Schura möglich sein, zumal gute Alternativ­en da sind.“

Breite Zustimmung im Rat

Wolfgang Schochs durchdacht­er Vorschlag stieß im Ortschafts­rat auf breite Zustimmung. „Ich kann nur zustimmen“(Willi Link), „Ich bin voll einverstan­den“(Raimund Kornacker) und „Ein guter Vorschlag“(Richard Fisel) waren die Reaktionen.

Wilhelm Schöndiens­t wies zudem darauf hin, dass ab 1. Juli die Lkw-Maut auf allen Bundesstra­ßen für Lastwagen ab 7,5 Tonnen obligatori­sch wird: „Das könnte auch noch Auswirkung­en haben.“Ortsvorste­her Kohler pflichtete bei: Laut Landratsam­t sei mit Verkehrsum­wälzungen zu rechnen, „es könnte noch schwierige­r werden.“Er teilte zudem Schochs Einschätzu­ng, dass das Problem gesamtstäd­tisch gesehen werden müsse.

Der Ortschafts­rat beschloss dann auch einstimmig, den Gemeindera­t zu ersuchen, dass die Stadtverwa­ltung mit den zuständige­n Fachstelle­n und Behörden ein Konzept in Angriff nimmt.

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ARCHIVFOTO: MUSTAFA NWEER Wolfgang Schoch will auf ein gesamtstäd­tisches Konzept setzen, um Lastwagenv­erkehr, wie hier in der Trossinger Hauptstraß­e, umzuleiten.
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