„Keine sinnvollen Maßnahmen, sondern Verschwendung von Steuergeld“
Zum Artikel „Barrierefrei geht’s direkt zum Rathaussteg“vom 19. Juni haben uns folgende Zuschriften erreicht.
„Kostenexplosion ohne Ende“
Also – ich hatte doch recht mit meiner öffentlichen Vorhersage, dass die Kosten für eine Sanierung der Tuttlinger Fußgängerzone „ausufern“werden. Was wurde ich hierfür angegangen, so unter anderem als Oberlehrer Gruber mit erhobenem Zeigefinger bezeichnet. Nun, man muß hierbei kein Oberlehrer sein, wenn man sich diese wirklich „tolle und souverän“geleistete kommunale Arbeit der zuständigen Entscheidungsträger in unserer Stadt etwas genauer ansieht – und nur das tue ich!
Da war anfangs von einer vereinbarten „Kostendeckelung“von maximal 6,5 Millionen Euro die Rede. Kurz darauf wurde in einer mir bis heute unverständlichen „Eil- und Überrumpelungsaktion“im Gemeinderat der Kostenrahmen um 1,10 Millionen auf dann 7,60 Millionen Euro erhöht. Jetzt liegen die Kosten gemäß Zeitungsartikel bereits bei 9,9 Millionen – und die Sanierung unserer Fußgängerzone ist längst noch nicht fertig (erst im Jahr 2019).
Ich frage mich ganz berechtigt, wo soll das Ganze denn noch hinführen. Geld spielt hier anscheinend überhaupt keine Rolle, auch wenn jetzt bereits Mehrkosten in Höhe von 3,3 Millionen (ein Plus von 52,3%) seit Inangriffnahme dieses Projektes anstehen. Man muss sich das mal genau vor Augen führen: Mehr als die Hälfte an Mehrkosten – ja geht’s denn noch!
In erster Linie ist hierfür der „OBerste“Entscheidungsträger, Herr Michael Beck verantwortlich, gefolgt von seinem führenden Mitarbeiterstab im Tuttlinger Rathaus. Und auch unsere gewählten Gemeinderäte haben sich nicht mit Ruhm bekleckert und dieses fragwürdige Spielchen eindeutig mitgemacht, wie jedermann klar und deutlich ersehen kann. Ist diesen Herrschaften eigentlich bekannt, wessen Geld sie hier so frappierend und unüberlegt ausgeben, nämlich das der Steuerzahler. Das Schlimme daran ist auch noch, dass niemand diese „Schuldigen“hierfür haftbar machen kann – dem ist leider so.
Aber der wahlberechtigte Tuttlinger Bürger hat das beim nächsten Wahlgang selbst in der Hand, entsprechende Zeichen zu setzen – hoffentlich tut er es auch …
Alexander Gruber senior, Tuttlingen-Möhringen
„Eine teure Komödie“
Zehn Millionen für eine Fußgängerzone. 8,5 Millionen für ein Feuerwehrgebäude mit Klinkerfassade. 360 000 Euro für eine extravagante Straßenbeleuchtung. 120 000 Euro für eine öffentliche Toilette. Und nun 430 000 Euro für den Umbau eines bereits barrierefreien Fußgängerüberweges.
Leider handelt es sich hierbei nicht um sinnvolle Maßnahmen für den Bürger, sondern um eine Verschwendung von Steuergeldern in Prestigeobjekte. Die dabei offensichtlichen Fehlplanungen, welche die Kosten explodieren lassen, scheinen bei den Verantwortlichen der Stadt nur Schulterzucken auszulösen. Schuld ist am Ende niemand und der Steuerzahler ist der Angeschmierte. Die weitere Neuverschuldung zur Finanzierung dieser „enorm wichtigen“Projekte setzt dem Irrsinn dabei noch die Krone auf.
Man fühlt sich wie in einer Komö- die. Einer sehr teuren. Matthias Dorn, Tuttlingen
Zum Artikel „Sind Verkehrsregeln dazu da, um sie zu brechen?“vom 12. Juni hat uns folgender Leserbrief erreicht:
„Dann lieber Linksabbiegen“
Verkehrsregeln müssen beachtet werden, das ist richtig. Allerdings frage ich mich dabei, warum an der Ampel Ludwigstaler Straße und Gießstraße in Richtung Stadt kein Linksabbiegen möglich ist.
Wenn ich aus der Dr.-Karl-StorzStraße in Richtung Brunnental fahre, muss ich an der Ampel geradeaus fahren bis zur Scalabrücke, dann durch den Stadtverkehr über fünf Ampeln zurück bis zur St-GallusKirche.
Da nehme ich dann doch lieber das falsche Linksabbiegen in Kauf. Rolf Lücke, Tuttlingen