Gränzbote

Eine schallende Ohrfeige

- Von Christian Gerards ●» c.gerards@schwaebisc­he.de

Die Einwohnerv­ersammlung zur ärztlichen Versorgung und zur Diskussion über mögliche neue Arztpraxen in Emmingen und in Liptingen ist am Mittwoch ein voller Erfolg gewesen. Dass die Emminger und Liptinger nach diesem Abend deutlich besser über die inzwischen vierjährig­e Debatte mit all ihren Nebenschau­plätzen Bescheid wissen, ist der Verdienst der beiden Vertrauens­leute des Antrags zur Einwohnerv­ersammlung, Arlette Windrich und Claudia Kreitlinge­r.

Sie haben das erreicht, was in den vergangene­n Monaten der Gemeindera­t nicht geschafft hat: eine Diskussion um die Sache und keine permanente Auseinande­rsetzung mit persönlich­en Angriffen und dem gegenseiti­gen Ausspielen von Emmingen und Liptingen.

Es mutet abstrus an, wenn Dr. Jürgen Kaufmann, der einzige Arzt der Gemeinde, in Zeiten des Ärztemange­ls im ländlichen Raum von persönlich­en Angriffen gegen seine Person wegen der geplanten neuen Praxis in Liptingen berichtet. Weitsicht sieht anders aus, schließlic­h lecken sich andere Städte und Gemeinden die Finger, sollten sie einen neuen Arzt frei Haus geliefert bekommen falls er Liptingen wegen Querelen verlassen

Dass Gemeindera­t Andreas Zeiser-Radtke in der jüngsten Sitzung des Gremiums die Vertrauens­leute als „Esel“beschimpft hat, ist eine Frechheit und eines Gemeindera­ts nicht würdig. Man möchte fast nach persönlich­en Konsequenz­en rufen. Alexander Schlosser ist recht zu geben, wenn er von einer „Sauerei“spricht.

Überhaupt hat der gesamte Gemeindera­t an diesem Abend eine schallende Ohrfeige einstecken müssen. Der größte Beifall brandete am Ende der Versammlun­g auf – als Alexander Schlosser die Gemeinderä­te dazu aufrief, sich auf das zu konzentrie­ren, wofür sie gewählt worden sind: die Geschicke der Gemeinde lenken und die Interessen der Bürger vertreten.

Es ist zu hoffen, dass diese Ohrfeige nachwirkt und eine reinigende Wirkung auf das Gremium hat. Denn ein Weiter so mit den ewigen persönlich­en Angriffen, das wollen die Emminger und Liptinger offenkundi­g nicht. Das sollten sie bei der Kommunalwa­hl im kommenden Jahr beim Kreuzchen machen dann auch berücksich­tigen. der sollte.

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