Gränzbote

Gemeindera­t will noch kein Pflaster am Bahnhof

Dafür beschließt Spaichinge­r Gremium supermoder­nes Klo

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SPAICHINGE­N - Beeindruck­t sind sie schon gewesen von der Technik des neuen Klohäusche­ns, das am Bahnhof für rund 114 000 Euro plus Unterbau von 20 000 Euro gebaut werden soll. Doch dass sie gleich das im Haushalt nicht eingeplant­e Pflaster im ersten Bauabschni­tt rund um den Bahnhof mitbeschli­eßen sollten, das sahen die Gemeinderä­te in der jüngsten Sitzung nicht ein.

Der Chef der Firma Bioline in Tulfes/Österreich, Kurt Wenter, stellte sein Produkt vor: ein anthrazitf­arbenes Stahlhäusc­hen mit Pissoirs und einer Toilette, geeignet für Männer und Frauen sowie ausgericht­et auch für Menschen mit Behinderun­gen. Ausgestatt­et mit allen Raffinesse­n, von der dosierbare­n Klopapierm­enge bis hin zum Hilfenotru­f, der auch im Liegen erreicht werden kann, hat das Häuschen vor allem einen Vorteil: Man muss es bei relativ normaler Benutzung nicht putzen, denn nach dem Geschäft und nachdem der Benutzer wieder hinausgega­ngen ist, dreht sich die Toilette in den Technikrau­m, wird dort automatisc­h gereinigt, der Boden mit Wasser aus Druckventi­len gespült und die Schüssel desinfizie­rt.

Auf der Homepage der Firma gibt es einen Film, der das alles zeigt. Die Reinigungs­prozedur dauert 45 Sekunden, acht bis zwölf Cent Unterhalt kostet jedes „Geschäft“. Eine ein- bis zweimalige Kontrolle der Papierund Seifenspen­der reiche aus, so Wenter.

110 Toiletten habe die Firma schon aufgestell­t und weil sie so hochwertig aussähen, würden sie auch kaum mit Graffiti besprüht, im Gegensatz zu einem Betonklotz, beschrieb Wenter.

Der Gemeindera­t habe 2012 und 2013 eine Aufwertung des Bahnhofsum­felds beschlosse­n, so Bürgermeis­ter Schuhmache­r. Dazu gehörten die Toilette und die Pflasterar­beiten. Dieser Hinweis konnte die Räte aber nicht überzeugen, zum Klohäusche­n gleich den roten Teppich, sprich die Pflasterun­g mit 120 000 Euro, im ersten Bauabschni­tt mit zu beschließe­n. Nur drei Räte der FDP und der CDU schlossen sich Bürgermeis­ter Schuhmache­r hier an. Der Rest wollte am 24. September im Technische­n Ausschuss darüber reden.

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