Benjamin Bach sieht Chaos am IFC
TUTTLINGEN (sz) - Nachdem Gerhard Hautmann als Innovationsmanager für das Innovations- und Forschungszentrum am Hochschulcampus in Tuttlingen gekündigt hat (wir berichteten am Freitag), hat sich der stellvertretende Vorsitzende der Tuttlinger CDU, Benjamin Bach, zu Wort gemeldet.
„Es ist jedes Mal kaum auszuhalten, wenn man über das IFC liest. Was hat man zu Beginn von diesem sogenannten Leuchtturm geschwärmt, welche Chancen und Möglichkeiten es für die Forschung, Entwicklung und vor allem Start-upUnternehmen bieten wird“, blickt er zunächst zurück. Doch einen Monat vor der offiziellen Eröffnung könnte seiner Meinung nach „das Elf-Millionen-Euro-Chaos“nicht größer sein.
Am Anfang wurde der Bau von Mal zu Mal teurer. „Einer der Gründe lag darin, dass die verantwortlichen Professoren anscheinend keinen Plan oder den Hauch einer Vorstellung hatten, was sie eigentlich mit dieser Kiste und den Laboren anfangen sollen“, schreibt Bach in einer EMail an die Redaktion. Dann seien es diese Professoren gewesen, die im vergangenen Jahr eine strukturelle Neuausrichtung vorgenommen hätten. „Darf es denn wahr sein, dass man so mit laufenden öffentlichen Projekten umgeht?“, fragt Bach.
Die Chancen und Möglichkeiten für Start-up-Unternehmen sehe er bis heute nicht: „Junge Unternehmen brauchen Raum und Flexibilität und nicht nur ein kleines Büro mit zwei Schreibtischen. Das ist viel zu kurz gesprungen“, meint Bach. Er gehe davon aus, dass zum Schluss einfach das Geld ausgegangen sei, um die anfängliche Grundidee aufrechtzuerhalten beziehungsweise umzusetzen. „Der Rückzug von Gerhard Hautmann ist daher verständlich und meines Erachtens nur der Anfang. Es wird nun nach und nach ans Licht kommen, dass es sich beim IFC um eine unglaubliche Fehlkonzeption handelt“, mutmaßt er.
Die Millionen von Stadt und Kreis würden verpflichten, aber von einer notwendigen Einflussnahme sah und sehe Bach nichts. Eher sehe er, dass alle Beteiligten die Verantwortung im Kreis herumschieben würden: „Ich befürchte, dass am Ende einzig eine schöne teure Fassade übrig bleibt“, schreibt er abschließend.