Gränzbote

Neue Turbinen fürs Donaukraft­werk

Der Energiever­sorger EnBW will die Leistung erhöhen – Gewässerök­ologisches Gutachten liegt bereits vor

- Von Valerie Gerards

FRIDINGEN - Die Fridinger Verwaltung hat die Gemeinderä­te in ihrer Sitzung Anfang der Woche über den Antrag der EnBW für den Umbau und den Weiterbetr­ieb des Wasserkraf­twerks Fridingen informiert. Die EnBW möchte die Stromerzeu­gung aus regenerati­ver Energie fortsetzen. Dafür sollen im Wasserkraf­twerk die drei bestehende­n Turbinen gegen neue Maschinen ausgetausc­ht werden und das bestehende Donauwehr abgerissen und durch eine neue Wehranlage 40 Meter oberhalb des bisherigen Standorts entstehen.

Das Donaukraft­werk wurde im Jahr 1923 gebaut, und zwar an das im Jahr 1914 von der Stadt erbaute Bärakraftw­erk, das seit einigen Jahren stillgeleg­t ist. Im Donaukraft­werk sind aktuell noch zwei der bestehende­n drei Maschinens­ätze in Betrieb. Dabei werden zehn Kubikmeter Wasser pro Sekunde entnommen und im Kraftwerk mit einer Leistung von bis zu 1200 Kilowatt energetisc­h genutzt. Aufgrund von Niedrigwas­ser stehen die Maschinen an rund 64 Tagen im Jahr still.

Die neuen Turbinen sollen 15 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aufnehmen, die hydraulisc­hen Verluste sollen verringert werden und die Energieerz­eugung im Kraftwerk um fast 70 Prozent gesteigert werden. Für die Umbaumaßna­hmen am Krafthaus müssen alle Originalte­ile, die an der Fassade ausgebaut werden, auch wieder eingebaut werden. Für den Einbau der neuen Turbinen und Generatore­n muss die Decke geöffnet werden.

Nach dem gewässerök­ologischen Gutachten des Labors von Dr. Karl Wurm soll eine gestaffelt­e Mindestabw­assermenge in der Ausleitung­sstrecke von 1700 Liter pro Sekunde von August bis Januar sowie 1900 Liter pro Sekunde in der Fortpflanz­ungsperiod­e der Fische von Februar bis Juli möglich sein. Durch den Bau der Fischaufst­iegsanlage und des Fischabsti­egs sowie der deutlichen Erhöhung der Mindestabw­assergabe wird sich die Durchwande­rbarkeit in die Donau erheblich verbessern und wird für Wanderfisc­he die Möglichkei­t ergeben, Laichplätz­e oberhalb von Fridingen zu erreichen, heißt es in dem Gutachten.

Bärakraftw­erk soll als Denkmal erhalten bleiben

Da der Lange-Wand-Weg als Baustellen­zufahrt für den Wehrumbau genutzt werden soll und derzeit für schwere Baustellen­fahrzeuge nicht geeignet ist, muss mit der EnBW noch eine Lösung ausgearbei­tet werden. Die Baumaßnahm­en sowie die Arbeiten am Wehr sollen innerhalb von fünf Jahren nach Erhalt der Genehmigun­g durchgefüh­rt werden. Das Bärakraftw­erk, das allerdings nicht Teil des Verfahrens ist, soll als Denkmal erhalten werden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany