Maroder „Schreinerbrunnen“abgebaut
Erinnerungsstück an Spaichingens alte Möbelfabrik zu baufällig – Kinderspielbereich folgt
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SPAICHINGEN - Nach 31 Jahren hat der „Schreinerbrunnen“im Wohngebiet Kirchwiesen weichen müssen. Am Freitag ist das Werk des Spaichinger Künstlers Frieder Preis abgebaut worden. Baufälligkeit ist der Grund, den das Rathaus für den Rückbau nennt.
Als Erinnerungsstück an Spaichingens ehemals größte Möbelfabrik entwarf Frieder Preis 1987 einen Brunnen aus Eichenholz und baute den am ehemaligen Fabrikstandort in den Kirchwiesen auf. Rund drei Monate hatte er damals in sein Kunstwerk investiert. Mit Zinken und Zapfen kreierte er ein Spiel aus Licht und Wasser. Doch der Brunnen sitzt bereits seit 2014 sprichwörtlich auf dem Trockenen – ihm wurde das Wasser abgestellt; vergangenen Freitag wurde er komplett abgebaut. Warum? – Das wisse der Künstler auf Nachfrage unserer Zeitung auch nicht ganz genau. „Der soll wohl nicht mehr hundertprozentig stabil sein“, sagte er.
Im Rathaus hingegen scheint die Sache klar zu sein. Laut Spaichingens Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher sei der Brunnen „baufällig ohne Ende.“Das Holz im unteren Bereich sei verfault. Man habe mit dem Einsturz von Teilen gerechnet. Laut Schuhmacher seien auch immer wieder Kinder auf dem baufälligen Brunnen herum gestiegen, Unfälle seien aber nicht passiert. Zudem sei der marode Brunnen mehrfach im Gemeinderat besprochen worden. Das Rathaus habe daraufhin den Künstler beauftragt, den Brunnen abzubauen. Da das Kunstwerk vergangenen Freitag immer noch stand, habe dann die Stadt den Brunnen selbst abgebaut.
Ein neues Erinnerungsstück für die ehemalige Möbelfabrik ist laut Schuhmacher nicht geplant. Dafür soll ein Spielbereich für Kinder an der Stelle des abgebauten Brunnens entstehen. Dabei soll, ähnlich wie bereits am Marktplatz, durch die bereits vorhandene Rinne Wasser über Pflastersteine fließen.