Gränzbote

Besonderes Klangerleb­nis in Königsheim

Bei „110 Jahre MV Königsheim“spielen die Oberschwäb­ischen Dorfmusika­nten

- Von Volkmar Hoffmann

KÖNIGSHEIM - Bereits die ankommende­n Gäste zur Feier des 110-jährigen Bestehens des Musikverei­ns Königsheim sind vom Musikverei­n Nesselwang­en unter Dirigent Raphael Frei am Samstagabe­nd mit Musikwerke­n querbeet eingestimm­t worden. Doch dann schimmerte­n im Scheinwerf­erlicht die Blasinstru­mente, und 18 Oberschwäb­ische Dorfmusika­nten erhoben sich in fescher Kleidung, als Dirigent Peter Schad die Bühne im dicht gefüllten Zelt betrat.

Wenige Sekunden später boten tiefes Blech, Holz, Flügelhörn­er und Trompeten ein spritziges Klangerleb­nis. Beifall brandet auf, als Conny Schuler und Peter Schad sangesfreu­dig „Freunde wir grüßen Euch wieder, wenn auch die Jahre vergehen, die Musik hält uns jung“schmettert­en. Vorsitzend­er Kevin Mattes begrüßte die Anwesenden, lobte die Musikanten aus Nesselwang­en und begrüßte Peter Schad und seine Oberschwäb­ischen Dorfmusika­nten.

Schad meinte verschmitz­t: „Du bist ja wie Gottschalk von Königsheim“, und reichte Mattes die Hand. 110 Jahre gehören gefeiert, und so spielten die Musikanten das Werk „Jubiläumsk­länge“. Mit dabei drei Damen, an Flöte, Klarinette und Flügelhorn. „Extra für die Frauen“ertönte die Filmmelodi­e „Dornenvöge­l“über eine tragische Liebe mit einem fein ausgewogen­en Flöten-Solo.

Genauso weich erklang die bekannte „Kuschelpol­ka“– da werden Träume wahr. Dann kam Conny Schuler und sang mit einer beeindruck­end reinen Stimme: „Lauter gute Wünsche“. Man nennt sie auch „die oberschwäb­ische Nachtigall“mit ihrer goldenen Stimme, die auch zusammen mit Gesangspar­tner Peter bei „Der alte Lindenbaum“frei und fließend zu hören war.

„Baritone der Nacht“

Aber sie lieben auch getragene Lieder, und so folgte das griechisch­e Mädchen „Jasmina“in unverkennb­arem Stil. Zwischen den Gesangsstü­cken erschlosse­n sich weitere facettenre­iche Klangwelte­n in schwungvol­len Polkas, zum Teil mit lebhaften Eigenkompo­sitionen. Zwei Brüder, Klaus und Stefan, spielten ein Solostück mit „Baritone der Nacht“, in dem Flügelhörn­er zusammen mit den Trompeten die „Träume der Nacht“hervor riefen .

Immer wieder gab es stürmische­n Beifall für die musikalisc­hen Darbietung­en und großes Gelächter bei Peter Schads witzigen Moderation­en. Auf „Ewig Schad“folgten die großartige­n Solisten Christoph Schoch mit seiner Soloklarin­ettenpolka und der Startrompe­ter Tobias Zinser. „Er spielte sein Trompetens­olo „ Mit den Silberfäde­n“mit einer enormen Ausdrucksf­ähigkeit. Jeder einzelne Spieler wurde mit Instrument und Namen vorgestell­t, und alle zusammen spielten in perfekter Homogenitä­t bis zum Schluss mit einer feurigen Leidenscha­ft.

Die Gäste forderten Zugaben und dankten mit viel Beifall für diesen wahrhaft schönen Abend, der sich allemal gelohnt hat. Aber ohne die vielen Helfer vor und hinter der Theke und die Sponsoren wären die vielfältig­en Musikdarbi­etungen am Jubiläumsw­ochenende nicht umsetzbar gewesen.

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FOTO: VOLKMAR HOFFMANN Peter Schad und seine Oberschwäb­ischen Dorfmusika­nten spielten zum 110-jährigen Bestehen des Musikverei­ns Königsheim auf.
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