Andere Themen nicht vergessen
Zum Artikel „Seehofer möchte Mittelmeerroute schließen“(6.7.):
Für sehr viele Mitbürger in unserer Republik erscheint es unverständlich, dass die beiden Parteien, die seit der Gründung der BRD und der Wiedervereinigung das Fundament der Demokratie unseres Landes sind, sich wegen der Flüchtlingsfrage so gegenseitig beschädigen, dass der Anfangsbuchstabe beider Parteien keine Berechtigung mehr haben kann.
Die EU hat – schon vor dem großen Flüchtlingsjahr 2015 – in der gerechten Verteilung der Flüchtlinge vollkommen versagt und dadurch Europa geschadet. Wenn verschiedene Länder nur sehr wenige oder gar keine keine Flüchtlinge aufnehmen wollen und somit die Hauptlast auf Deutschland und fünf bis sechs anderen Staaten abgewälzt wird, so kann das geplante Europa nicht gedeihen.
Meiner Meinung nach wäre es Aufgabe der beiden Parteivorsitzenden, den Bürgern mitzuteilen, welche taktisch-politischen Fehler sie bei der Flüchtlingsangelegenheit gemacht haben. Außerdem sollte besonders darauf geachtet werden, dass die anderen Themen, die im Koalitionsvertrag den Bürgern präsentiert wurden, nicht vernachlässigt oder gar vergessen werden. Die Legislaturperiode muss zu Ende geführt werden, damit die Demokratie und die Bürger von einer vorzeitigen Wahl und dem Populismus, den wir von 1933 bis 1945 hatten, verschont bleiben.
Franz Harder, Weingarten
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