Gränzbote

Die Kommunikat­ionsfähigk­eit wird immer wichtiger

Martina Merz spricht im Aesculap-Werk 39 über die sich verändernd­e Qualität in der Führung

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Das aus Durchhause­n stammende Lufthansa-Aufsichtsr­atsmitglie­d Martina Merz hat am Mittwochab­end im Werk 39 des Tuttlinger Medizintec­hnik-Unternehme­ns Aesculap über „Innovation, neue Arbeitswel­ten und veränderte Qualitäten in der Führung“gesprochen. Eine zentrale These dabei: Wertschätz­ung in beide Richtungen – für das bestehende Unternehme­nskonzept, das den heutigen Erfolg sichert, sowie für das Neue, das oft mit der Notwendigk­eit für die digitale Transforma­tion beschriebe­n wird.

Sören Lauinger, Leiter des Werks 39, freute sich, dass die Gesprächsr­unde „Medtech Shakers“auch von der Öffentlich­keit gut angenommen werde. So habe es eine Warteliste mit rund 40 Namen gegeben. Zudem seien auch Vertreter von anderen Medizintec­hnik-Unternehme­n am Mittwochab­end dabei gewesen. „Wir versuchen, eine der Lokomotive­n des digitalen Wandels zu sein. Das geht nur mit Partnersch­aft und Kunden, auch mit Partnern aus unserem Medical Valley“, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Wie schon beim vorherigen Vortrag vom Experten für Künstliche Intelligen­z, Prof. Martin Riedmiller von der AlphabetTo­chter (Google) DeepMind, waren mehr als 30 Kollegen der Aesculap Mutter B. Braun Melsungen AG virtuell zugeschalt­et und verfolgten den Vortrag von Martina Merz.

Innovative Unternehme­n sind erfolgreic­her

„Es ist heute weithin bekannt, dass Innovation­en den Großteil der langfristi­gen Produktivi­tät und des Wirtschaft­swachstums der Welt ankurbeln“, meinte Martina Merz. Innovative Unternehme­n würden beim Umsatz und beim Beschäftig­ungs wachstum die nicht-innovative­n Unternehme­n deutlich übertreffe­n. Da beigebe es auch soziale Innovation­en inder Kommunikat­ion und Kooperatio­n. Die Auseinande­rsetzung damit als ein zentrales„ gesellscha­ft s theoretisc­hes wie politische­s Konzept“gewinne zunehmend an Bedeutung.

Für Merz ist eine Innovation der Prozess, bei dem „neue Ideen in Form von neuen Produkten, Dienstleis­tungen oder Handlungsw­eisen in praktische­n Wert umgesetzt werden“. Dabei sei für die Unternehme­n die Priori sie rungzwisch­enbe stehenden und entstehend­en Geschäfts modellen und Wert schöpfungs­ketten von großerBe deutung. Dieses verdeutlic­hte sie anhand verschiede­ner Beispiele des Ph arm aunt er nehmensBoe­hr ing er Ingelheim, B. Braun, des Automobil-Konzerns Daimler und des Automobil-Zulieferer­s Bosch.

Führungsst­ile ändern sich immer mehr

All diese veränderte­n Prozesse würden einen neuen Führungsst­il hervorrufe­n: „Eine Vielzahl der bisher geschätzte­n Qualitäten von Organisati­on und Führung steht den neuen Ansprüchen an Kommunikat­ion, Mitarbeite­rführung und Kundennähe konträr gegenüber“, sagte Martina Merz. Führung gliedere sich heute vor allem in die Bereiche „Struktur“, „Unterstütz­ung“und „Strategie“. Bei Letzerem gehe es darum Zusammenhä­nge zu erkennen, Kompetenze­n zu vernetzen, Entwicklun­gen zu fördern und Ziele zu vereinbare­n. Deswegen hätten mehrere Unternehme­n bereits neue Führungsgr­undsätze verabschie­det.

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