Mamma mia!
Ach, was haben wir nicht gespottet: Alle fahren zur WM – nur Italien nicht... Und jetzt ist WM – und was merken wir? Die Italiener fehlen, an allen Ecken und Enden!!!
Das geht beim Thema Haarschnitt los: Keine andere Equipe ist derart gut frisiert, wie die Italiener es immer waren. Da war jedes Haar einzeln gegelt, und bei denen, die das Haar lang trugen, saß das Haarband keck an der richtigen Stelle. In Russland hat sich Neymars Friseur zuerst mit der Spagetti-Variante blamiert, Ronaldo entschied sich für einen Zwei-Millimeter-Maschinenschnitt und ehrlich: Luka Modrics Haarband sieht aus, als habe er einen gammeligen Schnürsenkel nachlässig zusammengeknotet.
Und dann diese Schwalben: Vorhersehbar kommen sie daher, teilweise wie Slapstick-Einlagen, mit viel zu vielen Rollen. Das wäre einem Italiener nie passiert. Und bei einer Ermahnung wäre er knieend und händeringend vor den Schiedsrichter gehockt, bis dieser sich auch nicht mehr sicher gewesen wäre, was nun Foul und was Show war.
Gleiches galt im Umkehrschluss: „Waaas, ich soll meinen Mitspieler von hinten in die Beine gegrätscht haben? Mamma mia – niemals, ich schwöre beim Leben meiner acht Geschwister, und die jüngsten sind noch im Kleinkindalter!“Können diese Augen lügen? Kann diese Unschuldsgeste gespielt sein?
Nun ja – im Zeitalter des Videobeweises wird es natürlich immer schwieriger, mit solcher Theatralik durchzukommen. Vielleicht war auch das der Grund, warum Italien gar nicht erst angetreten ist? Man sieht sich wohl 2022 wieder – und bis dahin sitzt die neue Foul-Choreographie hoffentlich richtig. Mitsamt dem Haupthaar! (iw)