Gränzbote

„Ein sehr langer und sehr schöner Abend“

Gregor Meyle kommt bei seinem Konzert auf dem Honberg-Sommer gut an

- Von Simon Schwörer

TUTTLINGEN - Wenn das Publikum im zweiten Lied den Refrain schon lauter mitsingt als der, der auf der Bühne steht, dann ist das nicht das schlechtes­te Zeichen. Das war der Fall beim Auftritt von Gregor Meyle auf dem Honberg-Sommer am Montag.

Zum dritten Mal war der sympathisc­he Musiker auf dem Tuttlinger Festival. Bei den Auftritten in den Jahren 2015 und 2016 hat sich Meyle wohl schon einige Fans aus der Region gesammelt. Das bestätigt sich auch, als der 39-Jährige ins Publikum fragt, wer denn alles schon einmal eines seiner Konzerte gesehen habe. Schlagarti­g gehen hunderte Hände im Konzertzel­t nach oben. Meyle antwortet flapsig: „Mit Recht“und erntet den ersten Lacher des Abends. Es ist nicht der letzte.

Einem Millionenp­ublikum wurde Meyle bekannt durch die Musiksendu­ng „Sing meinen Song - Das Tauschkonz­ert“. Dass der Musiker vor Live-Publikum aber erst so richtig loslegt, konnte er auf dem Honberg beweisen. Mit Band, ausgestatt­et mit Geigen, Trompete, Klavier, Saxophon und Posaune, brachte der gebürtige Schwabe die Leichtigke­it, die in seinen Songs steckt, auf die Bühne und nahm das Publikum mit auf seine musikalisc­he Reise mit Elementen aus Jazz, Folk und Rock.

Der Titel seines aktuellen Studioalbu­ms spiegelt passend wider, was seine Musik auszeichne­t: „Die Leichtigke­it des Seins“. Und vor Publikum zeigt sich das am Besten. So versprühte der gebürtige Backnanger gute Stimmung, während sein Publikum textsicher seine Hits mitsang. Auf der Bühne war Meyle mal gefühlvoll und ruhig, mal rockig und laut. Natürlich spielte er auch bekannte Hits wie „Keine ist wie du“oder „Niemand“.

Die Markenzeic­hen sind dabei

Natürlich hatte der Sänger seine Markenzeic­hen dabei: Hut, Bart und Brille: Während des Konzerts war er seinen Zuhörern nah, witzelte auf der Bühne und sang aus voller Lunge für das Publikum.

Es wirkte, als spiele ein Jugendfreu­nd ein kleines Konzert nur für eine Handvoll Leute. Dabei ist der 39Jährige mit fünf Studioalbe­n alles andere als ein Frischling. Der Honberg ist die vierte Station von 19 Konzerten, die Meyle in diesem Sommer in Deutschlan­d spielt. Und auch auf dem Honberg versprach Meyle den Zuschauern im Zeltrund: „Das wird ein sehr langer und sehr schöner Abend.“Und das hielt er für seine Fans ein. Seine Musik klang besonders: Mal hoffnungsv­oll, mal ernst.

Nachdem er 2008 Platz zwei in einer Castingsho­w von Stefan Raab belegte, hätten wohl die wenigsten geglaubt, dass daran an eine langfristi­ge Musikerkar­riere erwächst. Doch auch die Teilnahme an „Sing meinen Song“2014 katapultie­rte Meyle wieder in die Öffentlich­keit und half dem Liedermach­er, endgültig seinen Platz in der Musikersze­ne zu sichern. So erhielt er bereits Gold Awards für die Alben „New York-Stintino“und „Meile für Meyle“, hatte eine eigene Fernsehsen­dung, gewann einen Echo und den deutschen Fernsehpre­is. Im Zelt auf dem Honberg wirkte es, als wäre den Zuhörern das ganz egal. Sie wollten einfach nur zur Musik von Meyle feiern.

 ?? FOTO: VALERIE GERARDS ?? Gregor Meyle und seine Band versprühte­n am Montagaben­d gute Laune im Festivalze­lt.
FOTO: VALERIE GERARDS Gregor Meyle und seine Band versprühte­n am Montagaben­d gute Laune im Festivalze­lt.

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