Gränzbote

Entscheidu­ng über digitale Bildungspl­attform Ella naht

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STUTTGART (kab) - Spätestens am kommenden Donnerstag wird sich wohl entscheide­n, wie es mit der digitalen Bildungspl­attform weitergeht. Dann trifft sich der Bildungsau­sschuss des Landtags zu einer Sondersitz­ung, um über die Zukunft der Elektronis­che Lehr- und Lernassist­enz, kurz Ella, zu sprechen.

Wie das Kultusmini­sterium auf Anfrage bestätigt, hat der Entwickler KIVBF, der inzwischen ITEOS heißt, fristgerec­ht am Mittwoch Antworten auf den Fragenkata­log des Landes eingereich­t. Mit seinen Antworten soll der Entwickler Zweifel daran ausräumen, ob es sich überhaupt noch lohnt, an Ella weiterzuar­beiten. Die Alternativ­e wäre ein Neustart.

Schon seit Februar sollten Lehrer, Schüler und Eltern mit Ella arbeiten können. Lehrer sollten etwa landesweit einheitlic­he E-Mail-Adressen bekommen und einen digitalen Ort, um Unterricht­smateriali­en zu speichern und miteinande­r austausche­n zu können. Kurz vor dem Start hatte Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) das Projekt wegen „erhebliche­r technische­r Mängel“gestoppt. Sie hat einen externen Gutachter mit einer Analyse beauftragt – diese warf ein schlechtes Bild auf die bisherige Entwicklun­g der Bildungspl­attform.

Für Ärger im Kultusmini­sterium hat zuletzt ein Brief des Verbandsvo­rsitzenden von ITEOS gesorgt. Stefan Dallinger (CDU), Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, hatte den Mitglieder­n seines Zweckverba­nds mitgeteilt, dass „die technische­n Ursachen für den Stopp der Produktivs­etzung im Februar behoben sind.“Das Ministeriu­m forderte ihn auf dieser Basis auf, Ella noch vor den Sommerferi­en in Gang zu setzen, wenn alle Probleme behoben seien. Dallinger riet in seiner Antwort davon ab – unter anderem deshalb, weil dann der Stand vom Februar an den Start ginge.

„Wir lassen unseren Gutachter nun die Antworten auf unseren Fragenkata­log prüfen“, erklärt eine Ministeriu­mssprecher­in. Wenn ihr Ressort und das Innenminis­terium das Gutachten geprüft haben, stellen sie ihre Erkenntnis­se bei der Sondersitz­ung des Bildungsau­sschusses den Fraktionen vor. Auf Antrag von SPD und FDP ist die Sitzung öffentlich. Sie wird in der Mittagspau­se der Landtagssi­tzung stattfinde­n.

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