Tuttlinger Real-Mitarbeiter bei Streik in Böblingen
Mitarbeiter des Real-Supermarkts in Tuttlingen haben am Freitag bei der bundesweiten Aktion von Verdi in Böblingen gestreikt. Der Protest richtete sich gegen den neuen Tarifvertrag den die Real-Mutter, der Metro-Konzern, mit der Kleingewerkschaft DHV abgeschlossen hat. Demnach, so berichtete Beate Scholz, Betriebsratsvorsitzende in der Tuttlinger Filiale, bekommen neue Mitarbeiter deutlich weniger Lohn als die bereits angestellten. Ziel des Streiks sei es, dass der Metro-Konzern, der Real in die Dienstleistungstochter Metro Services GmbH überführt hat, wieder einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi abschließt. Dieser war zum 31. März ausgelaufen. Um den Kostendruck im Lebensmittelhandel zu reduzieren, hätten die Real-Mitarbeiter laut Scholz schon in den vergangenen Jahren keine Lohnerhöhung bekommen, auch das Urlaubs- und Weihnachtsgeld sei gekürzt worden. Metro-Chef Olaf Koch, wirft Verdi laut Medienberichten vor, Tarifverhandlungen bei der angeschlagenen Supermarktkette jahrelang blockiert zu haben. Die Folge seien höhere Lohnkosten, als bei Mitbewerbern. Markus Klemt, Gewerkschaftssekretär im Verdi-Bezirk Schwarzwald-Bodensee, betont, dass es sich bei diesen aber um privatisierte Märkte handele. „Die Hauptkonkurrenten Kaufland, Lidl und Aldi sind alle tarifgebunden“, sagt er. Real in Tuttlingen beschäftigt 68 Mitarbeiter, die wenigsten davon haben den klassischen Vollzeitjob. Vor wenigen Jahren waren es noch doppelt so viele. (cg)