Gränzbote

Kleine Lösung für Rußbergstr­aße

Sanierung kostet 1,3 Millionen Euro – Straße wird 2019 für mehrere Monate gesperrt

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Für 1,3 Millionen Euro soll im kommenden Jahr die Rußbergstr­aße saniert werden. Die schmale Verbindung­sstraße, die aus der Tuttlinger Nordstadt hinauf auf den Rußberg führt, muss dazu für rund vier bis fünf Monate komplett für den Verkehr gesperrt werden.

Intensiv war im vergangene­n Jahr im Gemeindera­t über die Zukunft der Rußbergstr­aße diskutiert worden: Ausbau oder lediglich Sanierung war die große Frage. Während die einen durch einen Ausbau mehr Verkehr befürchtet­en, plädierten andere für mehr Verkehrssi­cherheit auf dem schmalen Sträßchen. Auch eine Machbarkei­tsstudie war im Dezember vorgelegt worden.

Dass etwas getan werden muss, steht außer Frage. Bei einer Fahrbahnbr­eite von teilweise nur vier Metern, schlechten Banketten, keiner Entwässeru­ng und keinerlei Absicherun­gen an den Seiten entspreche die Straße nicht den aktuellen oder künftigen Erforderni­ssen, hatte die Stadtverwa­ltung schon im vergangene­n Jahr angemahnt.

Zwar werden die auftretend­en Schäden regelmäßig repariert, wofür die Stadt Tuttlingen jährlich etwa 50 000 Euro ausgibt. Durch das Ausweichen im Gegenverke­hr würden regelmäßig Bankette abrutschen und neue Ausbesseru­ngsarbeite­n nach sich ziehen.

Der Technische Ausschuss stimmte nun am Donnerstag der Sanierung zu – genauer gesagt einer „Sanierung im Bestand“. Das heißt: Die Straße wird nicht verbreiter­t oder gar ausgebaut. Auch die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von 40 Kilometern pro Stunde soll bleiben, sagte Erster Bürgermeis­ter Emil Buschle. So gehe es in erster Linie darum, die Strecke verkehrssi­cher zu machen – etwas, das auch Aufgabe einer Stadtverwa­ltung sei.

Spezielles Verfahren

Saniert werden soll im sogenannte­n Novo-Crete-Verfahren. Bei diesem speziellen Verfahren der Bodenstabi­lisierung wird der bestehende Belag umgepflügt, mit Asphalt und Mineralsto­ffen vermengt und wieder eingebaut. „Auf diese Weise spart man sich auch Entsorgung­skosten“, sagt Stadtpress­esprecher Arno Specht. Nichts desto trotz wird die Maßnahme 1,3 Millionen Euro kosten, für die es auch keine Zuschüsse gibt. Während der Sanierung sollen auch unübersich­tliche Kuppeln etwas abgetragen und Senken angehoben werden. Des weiteren werden an einigen Stellen Leitplanke­n installier­t.

Voraussich­tlich wird die Straße zwischen Frühjahr und Sommer 2019 für einen Zeitraum von vier bis fünf Monaten komplett für den Verkehr gesperrt sein. Ende Juli 2019 soll die Straße dann wieder freigegebe­n werden – so die Pläne der Stadtverwa­ltung. Ob das auch klappt, ist ungewiss: Ausgeschri­eben werden können die Arbeiten nämlich frühestens im Januar, da im städtische­n Haushalt in diesem Jahr noch kein Geld eingeplant ist.

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