Nendinger Nachbarschaftshilfe nimmt Form an
30 Teilnehmer bei Info-Abend – Dieses Jahr Vereinsgründung angepeilt
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TUTTLINGEN-NENDINGEN - Rund 30 Teilnehmer haben sich am Donnerstagabend zur Informationsveranstaltung für einen möglichen Nachbarschaftshilfeverein im Nendinger Bischof-Moser-Haus eingefunden. Das Ergebnis: Noch in diesem Jahr soll der Verein gegründet werden.
Initiator Klaus Braun zeigte sich über das rege Interesse für einen Nachbarschaftshilfeverein im Ort erfreut. Er kam auf den demografischen und gesellschaftlichen Wandel zu sprechen. Demnach gäbe es immer mehr ältere Menschen, die zudem meist nicht mehr in dem früher üblichen Zwei- oder Dreigenerationenhaushalt alt werden. Die Nachbarschaftshilfe bezeichnete er als „ein Erfolgsmodell“.
Die Nendinger wägten eine Kooperation mit dem bestehenden Verein in Mühlheim ab. Der zurückliegende Kurs „Häusliche Betreuung in der Altenhilfe“, bei dem sich 21 Nendinger beteiligten (wir berichteten), habe letztlich das Zeichen gegeben, „dass es in Nendingen gut mit einem eigenen Verein klappen kann“, ist Braun überzeugt. Über zehn hätten signalisiert, als Helfer im Ort mitzuwirken. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Nachbarschaftshilfeverein im zweiten Halbjahr auf den Weg bringen können“, so Brauns Einschätzung.
Erfahrungswerte aus Mühlheim
Yvonne Beck, die bereits als Einsatzleiterin in Mühlheim Erfahrungswerte besitzt, erläuterte den Interessierten im Bischof-Moser-Haus die Aufgaben eines solchen Vereins und die vielfältigen Tätigkeitsfelder der künftigen Helfer. Dazu gehören beispielsweise neben hauswirtschaftlichen Hilfestellungen die Fahrt und Begleitung zum Arzt oder auf einen Spaziergang sowie die Unterstützung bei der Wäschepflege oder beim Einkaufen. Auch wenn sich laut Braun überwiegend Frauen als Helfer engagieren, so bräuchte man ebenso männliche Unterstützung. Etwa in handwerklichen Sachen, bei kleineren Reparaturen im Haus oder im Garten.
Die Helfer seien, was ihre Hilfsbereitschaft betreffe, völlig frei in den Entscheidungen, wie Beck sagte. Sie können die Art der Hilfe individuell festlegen, genauso an welchen Tagen und Uhrzeiten sie tätig sein möchten. Die Helfer würden für ihre geleistete Hilfe eine Aufwandsentschädigung bekommen, die über eine Übungsleiterpauschale von bis zu 2400 Euro im Jahr steuerfrei abgerechnet werde. Die Fahrtkosten würden direkt weitergereicht werden. Üblich seien hier 30 Cent pro Kilometer.
Noch einige Regelungen offen
Die Fragen, die es vor der Gründung des Vereins zu regeln gilt, sind – neben der finanziellen Förderung durch die Stadt Tuttlingen, das Land und weiteren Institutionen – die Höhe der Mitgliedsbeiträge, die Kosten für diejenigen, die die Hilfe in Anspruch nehmen wollen, wie viele Helfer aktiv mitwirken möchten und wer das Vorstandsteam besetzt. Dazu sind ein Vorsitzender und dessen Stellvertreter, ein Schriftführer, Kassierer und eine Einsatzleitung nötig. Ebenso muss geregelt werden, ob nur Mitglieder, oder auch Nichtmitglieder Hilfeleistungen des Vereins in Anspruch nehmen können.
Diese individuellen Rahmenbedingungen müssten mit den Behörden und mit einer Mustersatzung abgestimmt und entsprechend angepasst werden.
Einen Nachbarschaftshilfeverein in Nendingen auf den Weg zu bringen, sei laut Braun „im vollen Einvernehmen mit der Kirche“besprochen worden. Braun fügte hinzu: „Wir wollen gemeinsam mit den Kirchen tätig sein und stellen keine Konkurrenz mit den Sozialistationen dar. Wir wollen ergänzend unsere Hilfe anbieten und miteinander etwas Positives für unsere Bevölkerung tun“, sagte er abschließend.
Wer sich vorstellen kann, im angestrebten Nachbarschaftshilfeverein tätig zu werden, der sollte seine Unterstützung Klaus Braun per Telefon unter 07461/160 110 oder per Mail an braun.nendingen@gmx.de mitteilen.