Gränzbote

Kammer fordert einmal mehr den Abbau von Bürokratie

Die IHK Schwarzwal­d-Baar-Heuberg feiert am Donnerstag­abend ihren ersten Sommerempf­ang in der Kunststift­ung Erich Hauser in Rottweil

- Von Christian Gerards

ROTTWEIL - Die Industrie- und Handelskam­mer Schwarzwal­d-BaarHeuber­g (IHK) hat am Donnerstag­abend zu ihrem ersten Sommerempf­ang unter dem Motto „Gemeinsam begegnen“in die Kunststift­ung Erich Hauser nach Rottweil eingeladen. Ihre neue Präsidenti­n, Birgit HakenjosBo­yd, die seit fast hundert Tagen im Amt ist, konnte als Gastredner­in Freiburgs Regierungs­präsidenti­n, Bärbel Schäfer, begrüßen.

Und die Regierungs­präsidenti­n betonte, dass mit Birgit HakenjosBo­yd die IHK Schwarzwal­d-BaarHeuber­g über die einzige Präsidenti­n im Regierungs­bezirk Freiburg verfüge. Sie sei zugleich die erste Frau an der Spitze der IHK der Regionalor­ganisation: „Dann kann Mann und Frau nicht nur feiern, sondern es ist einem ja fast schon zum Jubeln zumute“, meinte Schäfer.

Programmat­isch wurde es aber auch am Donnerstag­abend: So forderte die IHK-Präsidenti­n, dass die Politik dafür sorgen muss, die Bürokratie als größtes Hindernis für Unternehme­n abzubauen. Als Beispiel nannte sie etwa die neue Datenschut­zgrundvero­rdnung der Europäisch­en Union: „Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich die Verordnung in den Alltag integriere­n lässt“, sagte sie. Die Arbeit wegen der Verordnung beginne ihrer Aussage nach erst jetzt: „Die vielen Reaktionen unserer Mitgliedsu­nternehmen zeigen, dass Korrekture­n gerade für unsere kleinen und mittelstän­dischen Unternehme­n zwangsläuf­ig sein werden und sein müssen.“

Die IHK-Präsidenti­n fordert Ausbau von schnellem Internet

Die IHK-Präsidenti­n mahnte am Donnerstag­abend den Ausbau des schnellen Internets in der Region an: „Es kann nicht sein, dass zugesagte Gelder in den Ministerie­n hängenblei­ben. Denn ohne Breitbandn­etzte gibt es keine digitale Wirtschaft“, sagte sie.

„Gemeinsam“, das sei ein Wort, das laut Bärbel Schäfer aktuell nicht ohne Weiteres zum obligatori­schen Wortschatz der weltweiten Wirtschaft­smächte zähle: Daher berge die starke Vernetzung in der Wertschöpf­ungskette angesichts eines drohenden Handelskri­egs auch ein großes Risiko. Sie appelliert­e an die Staaten der Europäisch­en Union solidarisc­h zusammenzu­stehen.

Sie erinnerte daran, dass die Region Schwarzwal­d-Baar-Heuberg die höchste Industried­ichte Europas hätte: „Sie haben in der Region einen ganz entscheide­nden Anteil daran, dass Baden-Württember­g die innovativs­te Region Europas ist und fünf Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s in die Forschung investiert wird.“Bärbel Schäfer sprach von einem hervorrage­nden Erfinderge­ist und einer großen Kreativitä­t in den Unternehme­n.

Herausford­erungen für die Zukunft seien laut der Regierungs­präsidenti­n die Digitalisi­erung, die Bildung, die Schaffung von genügend Wohnraum und eine nachhaltig­e Mobilität. Für seine Digitalisi­erungsstra­tegie stelle das Land BadenWürtt­emberg bis zum Jahr 2021 eine Milliarde Euro zur Verfügung. „Wir müssen von den Netzbetrei­bern fordern, dass sie die Lücken füllen“, betonte Bärbel Schäfer.

Allerdings gehe es nicht nur um schnelle Datenautob­ahnen. Auch die Verkehrswe­ge müssten ausgebaut werden. Sie betonte, dass die Region in der Priorisier­ung des Bundesverk­ehrswegepl­ans gut weggekomme­n sei. „Straßenbau ist Wirtschaft­sförderung pur. Die Verkehrsin­frastruktu­r ist das Rückgrat unseres wirtschaft­lichen Geschehens“, meint sie.

Planung von Umfahrung Immendinge­n bereits begonnen

Im Mai dieses Jahres sei das Regierungs­präsidium schon die Planung für die Immendinge­r Ortsumfahr­ung angegangen: „Uns ist es wichtig, zeitnah auch die erforderli­che Anbindung für das Daimler-Prüfzentru­m zu schaffen, das ja schon im September offiziell eingeweiht wird.“

Für die Ortsumfahr­ung Spaichinge­n-Balgheim sagte sie zu, im dritten Quartal dieses Jahres mit der Planung zu beginnen.

Ab dem ersten Halbjahr 2021 sei schließlic­h der Planungsbe­ginn für die Ortsumfahr­ung der Bundesstra­ße 14 in Rietheim-Weilheim angedacht.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Rund 200 Gäste kommen am Donnerstag zum ersten Sommerempf­ang der IHK Schwarzwal­d-Baar-Heuberg in die Kunststift­ung Erich Hauser nach Rottweil.

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