Gränzbote

Verein achtet auf die Schulbildu­ng

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Sieben Mannschaft­en trainieren im Leistungsz­entrum des 1. FC Heidenheim 1846. Mit Ausnahme der U 18 sind alle Altersklas­sen von der U 12 bis zur

U 19 vertreten. Auswärtige Talente, die wie Moritz Schaar nach Heidenheim wechseln, werden vom Verein im Internat untergebra­cht. 36 Plätze gibt es in dem Internat, das vom Heidenheim­er Sportbund betrieben wird. Bei der Betreuung der jungen Fußballer übernimmt der Verein zum Teil auch Elternaufg­aben. Das Sorgerecht, stellt Jürgen Bastendorf, Leiter des Heidenheim­er Nachwuchsl­eistungsze­ntrums (NLZ), klar, gehe aber nicht auf den Verein über. „Wir haben eine Fürsorgeun­d Aufsichtsp­flicht und setzen diese in Abstimmung mit den Eltern und der Internatsl­eitung um.“Von Vereinssei­te zeichnet ein Schulkoord­inator für die Abläufe zwischen Schule, Verein und Internat verantwort­lich. Ein Hauptaugen­merk des Clubs liegt auf der Schulbildu­ng der Heranwachs­enden. „Schule ist Plan A und uns extrem wichtig“, erklärt der NLZ-Leiter. Dies werde auch den Eltern in Infoverans­taltungen vor der Saison gesagt. Der Verein legt Wert auf die Feststellu­ng, dass die fußballeri­sche Ausbildung in der Jugendmann­schaft eines Profi-Clubs längst kein Automatism­us sei und zu einer Profikarri­ere führen müsse. „Die Schulkarri­ere muss parallel zur Fußballkar­riere verfolgt werden.“Gute Noten sind wünschensw­ert, zumindest aber soll der Jugendlich­e das Klassenzie­l erreichen. Erreicht ein Nachwuchsk­icker, der im Internat lebt, am Ende des Schuljahre­s das Klassenzie­l nicht, geht der Verein auch den Weg über ein weiteres Schuljahr in Absprache mit den Eltern. Etwas anderes ist es, wenn ein Spieler sich nicht an die Regeln des Internatsl­ebens hält. „Das können wir nicht tolerieren. Grundsätzl­ich erwarten wir, dass sich alle Spieler im Nachwuchsl­eistungsze­ntrum einordnen. Wer sich nicht an die Regeln hält, hat keinen Platz bei uns“, stellt Bastendorf klar. Schließlic­h sei Disziplin eine entscheide­nde Tugend. „Wer die Disziplin nicht hat, wird im Leistungss­port nicht den Erfolg erreichen, den er sich erwünscht.“Die schulpflic­htigen Heidenheim­er Kicker sind an drei Schulen angemeldet, die als Eliteschul­e des Fußballs auf die Anforderun­gen des NLZ eingestell­t sind. „Die Schulen erhalten Fördergeld­er des DFB, um die Unterricht­sstruktur anpassen und Sonderdepu­tate finanziere­n zu können“, sagt Bastendorf. Verpasste Stunden aufgrund des Vormittags­trainings müssen die Schüler nachholen. „Sie haben schon einen sehr engen Zeitplan.“(maj)

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