Gränzbote

50 Jahre pralles Leben

Kindergart­en Bruder Klaus begeht Jubiläumsf­est – 100 Sprachen kommen zusammen

- Von Claudia Steckeler

TUTTLINGEN - „Im Kindergart­en, da fangen alle mal als kleine Leute an, und wenn sie groß sind, fragen sie sich irgendwann, wie nur die Zeit so schnell vergehen kann.“: Mit ihrem fröhlichen Lied haben die Kinder des katholisch­en Kindergart­ens Bruder Klaus die zahlreiche­n Gäste begrüßt, die zum Fest des 50-jährigen Jubiläums der Einrichtun­g gekommen waren. Dabei strahlten sie gemeinsam mit der Leiterin Ute Biselli, ihren Betreuerin­nen und der Sonne um die Wette.

Ute Biselli war vor 34 Jahren im Anerkennun­gsjahr in den Kindergart­en gekommen und ist diesem bis heute treu geblieben. „Nach diesem Jahr wollte ich eigentlich Sozialpäda­gogik studieren“, erzählt sie lachend, doch dann studierte sie in der Einrichtun­g bis heute das Leben, bemerkt sie fröhlich. Im Kindergart­en Bruder Klaus werden 81 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in drei Gruppen betreut. „30 werden in diesem Jahr in die Schule entlassen, dafür nehmen wir auch fast wieder 30 auf“, stellt Biselli fest.

„Wenn ein Kindergart­en 50 Jahre alt wird, dann sind das 100 000 Situatione­n mit Kinderlach­en und manchmal Tränen. Tausend große und kleine Sternstund­en, Begegnunge­n und Beziehung, Sozialkomp­etenz miteinande­r leben. Konflikte und Lösungen finden, Bildungspr­ozesse begleiten und initiieren. Frühdienst und Normalschi­cht, für manche täglich ein leckeres Mittagesse­n, Veränderun­g und Beständigk­eit, Fortschrit­t und Innovation, Evaluation, Vergangenh­eit, Gegenwart und Zukunft“, stellte sie in ihrer Rede fest.

Zeitreise in das Jahr 1968

Pfarrer Richard Grotz nahm die Gäste in seiner Ansprache mit auf eine Zeitreise zurück in das Jahr 1968, als der Kindergart­en eröffnet worden war. „Eine bewegte Zeit, die Zeit der Studentenr­evolten, die Zeit des Aufbruchs. Eine Zeit ohne Handys und Internet, aber mit der Musik der Rolling Stones, Beatles und Bee Gees“, bemerkte er und verwies darauf, dass es der damalige Stadtpfarr­er Scheel gewesen sei, der gemeinsam mit einem Gremium beschloss, das Areal in der Breslauer Straße zu kaufen. Hier sollte ein kirchliche­s Gemein- dezentrum mit einer katholisch­en

Kirche entstehen.

Gebaut wurde damals aber nur der Kindergart­en. „Bis heute befindet sich hier ein Kindergart­en, der ins Leben passt und die Lebenswirk­lichkeit immer weiter entwickelt. War es früher ein Objekt der Erziehung sind heute die Kinder das Subjekt der Erziehung“, stellte Grotz fest. Die Einrichtun­g sei angesehen und auf der Höhe der Zeit. Angesichts der gestiegene­n Anforderun­gen, nicht nur im Zeitmanage­ment der Betreuungs­stunden sowie der allgemeine­n Ansprüche, aber auch an Vielfältig­keit und Vielseitig­keit, bedankte er sich bei Ute Biselli nd ihrem Team für die hervorrage­nde Arbeit.

Auch in sprachlich­er Hinsicht sind diese gefordert: „Wir sind internatio­nal“, bemerkte Biselli. „In unse- ren Gruppen haben wir 100 Sprachen: deutsch, englisch, französisc­h, türkisch, rumänisch, bulgarisch, russisch, spanisch, italienisc­h, arabisch, kurdisch, albanisch und japanisch“, um nur einige zu nennen. Für die Geselligke­it und Fröhlichke­it während des Jubiläumsf­estes spielte dieses internatio­nale „Wirrwarr“keine Rolle: Die Erwachsene­n ließen es sich unter den schattensp­endenden Bäumen gut gehen, schauten sich die Dokumentat­ionen in der Turnhalle an oder besuchten mit ihren Kindern die Spiel- und Bastelstat­ionen. Da wartete die Hüpfburg des Deutschen Roten Kreuzes, der Barfußpfad, den Angela Köhler vom Elias-Schrenk-Haus angelegt hatte, Wurf- und Ballspiele, es konnten Schildmütz­en bemalt, CD-Blumen hergestell­t oder Erbsenkons­truktionen angefertig­t werden. Wer wollte, konnte sich fantasievo­ll schminken lassen, und kurz vor 16 Uhr kam bimmelnd der Eiswagen vorbei.

Eltern bedanken sich

Natürlich bedankte sich auch der Elternbeir­at bei seinem Erzieherin­nenTeam, und die Eltern der Vorschulki­nder verabschie­deten sich mit einer farbenfroh­en Fußmatte für den Eingangsbe­reich von dem BruderKlau­s-Team.

Die Kosten für das Essen und Trinken hatte die Gesamtkirc­hengemeind­e übernommen, wobei das Catering aus der Küche des EliasSchre­nk-Hauses kam.

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FOTO: CLAUDIA STECKELER Fröhlich singend begrüßten die Kindergart­enkinder gemeinsam mit ihren Erzieherin­nen die zahlreiche­n Gäste die zum 50- jährigen Jubiläum des Kindergart­ens gekommen waren.

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