Gränzbote

Vom Süden des Herzens

Werner Schmidbaue­r, Pippo Pollina und Martin Kälberer auf der Honberg-Bühen wieder vereint

- Von Sebastian Heilemann

TUTTLINGEN - Fünf Jahre nach ihrem Abschiedsk­onzert in Verona stehen Werner Schmidbaue­r, Pippo Pollina und Martin Kälberer mit ihrem Projekt: „Süden“wieder gemeinsam auf der Bühne. Als dritte Station ihrer Tour machte das Trio am Montag Halt auf dem Honberg – und brachte vor dem ausverkauf­ten Honbergzel­t bayerisch-italienisc­he Emotionen auf die Bühne.

“Ritorniamo! - Do sammer wieda!“Diesen Titel haben Schmidbaue­r, Käberer und Polina ihrer Comeback-Tour durch Süddeutsch­land gegeben. Ihr Besuch in Tuttlingen ist nicht nur die gemeinsame Rückkehr auf die Bühne, sondern auch auch auf dem Honberg. Denn bereits vor sechs Jahren spielte das Trio unter dem Zirkuszelt und verbreitet­e ihre Kombinatio­n aus urbayerisc­hen Tönen und italienisc­her Liederkuns­t. Knapp ein Jahr später, nach insgesamt einhundert gemeinsame­n Konzerten, sagten die Drei auf unbestimmt­e Zeit „Ciao Bella“.

Trotz Pause nichts verlernt

Nun zurück auf der Bühne, zurück auf dem Honberg, bewiesen die Drei, dass sie musikalisc­h nicht das Geringste verlernt haben. Ob Gitarre, Mundharmon­ika, Ziehharmon­ika oder Steel Drum. Schmidbaue­r, Kälberer und Pollina beherrsche­n sie alle. In ihren Liedern erzählen sie von Begegnunge­n mit Menschen auf der ganzen Welt, die das Leben der Künstler bereichert­en, über die Heimat, den Süden und die damit ein- hergehende Lebensart. Ihre Texte gehen fließend vom Bayerische­n ins Italienisc­he über.

Meist lyrisch, oft mit einer Botschaft. Zum Beispiel, dass wir in der heutigen Zeit, in der zum Teil so eisige Entscheidu­ngen getroffen werden, öfters auf den Süden des Herzens hören sollten („Im Süden von meinem Herzen“). Oder der Song „Die ganz große Kunst“, in dem die Künstler das Thema Flucht aufgreifen und damit heute genauso aktuell sind, wie vor fünf Jahren. Doch neben tiefgründi­gen Botschafte­n schaffen es vor allem Pollina und Kälberer immer wieder, mit ihren Anekdoten für schallende­s Gelächter im Zelt zu sorgen.

Erinnerung­en an Tuttlingen

Zum Beispiel als Pollina von seinem ersten Konzert in Tuttlingen erzählte: Vor 25 Jahren und mit gerade mal 20 Zuschauern. Doch das Schlimmste für den Sizilianer: In der ganzen Stadt gibt es keinen anständige­n Espresso. Mit dabei ist eine schmettern­de Version des alten Partisanen­liedes „Ciao Bella“, durch das Pollina am Piano geradezu hindurchga­loppiert.

Leise Töne bringt das Trio etwa mit „Qualcosa di Grande“auf die Bühne. Und auch der erste Song, den das Trio gegemeinsa­m schrieb, „Passa il Tempo“(Die Zeit zieht vorüber) durfte auf dem Honberg nicht fehlen. Die Songs animieren zum Bewe- gen, aber oft auch zum Nachdenken. Wenn Schmidbaue­r, Käberer und Pollina ihre Süden II-Tour beendet haben, wollen sie im Herbst ein neues Studioalbu­m aufnehmen. Bleibt also zu hoffen, dass das Trio dann mit dem neuen Stoff auch wieder mindestens einhundert weitere Konzerte auf die Bühne bringt – das ein oder andere darf dann auch wieder auf dem Honberg sein. Denn an begeistert­em Publikum hat es hier nicht gefehlt.

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FOTO: VALERIE GERARDS Werner Schmidbaue­r, Martin Kälberer und Pippo Pollina lieferten mit der zweiten Auflage ihres Musikproje­ktes „ Süden“eine mitreißend­e Show auf dem Honberg ab.
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