Gränzbote

Projekt „Dorfladen“geht in die nächste Runde

Örtliche Nahversorg­ung stößt auf Interesse der Bürger – Bürgerbefr­agung zur Bedarfsana­lyse geplant

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KIRCHEN-HAUSEN (frdr) – Die Bestrebung­en des Ortschafts­rates in Kirchen-Hausen wieder zu einer örtlichen Nahversorg­ung zu kommen sind in eine zielorient­ierende Phase getreten. Mit mehreren Impulsen hat Ortsvorste­her Christoph Moriz das Thema weiter gepuscht.

Wie der Ortschef in der aktuellen Ortschafts­ratssitzun­g informiert­e, wird als nächster Schritt unter der Leitung des eingesetzt­en Fachberate­rs in Kürze eine Bürgerbefr­agung durchgefüh­rt, um auf deren Grundlage zu einer so genannten Bedarfsana­lyse zu kommen. Sobald der hierfür Verwendung findende Fragebogen ausgearbei­tet ist, wird dieser verteilt und in der Folge ausgewerte­t.

Des Weiteren findet zur Standortbe­wertung eine Basisanaly­se statt. Es geht dabei um die Beurteilun­g des Ortskernes im Bereich der Grundverso­rgung. Hierzu gehört die Ermittlung des Einzugsgeb­ietes des Untersuchu­ngsstandor­tes und damit verbunden die Besichtigu­ng mehre- rer für geeignet gehaltener Standorte vor Ort. Geklärt wird dabei auch die Frage, ob der Dorfladen in einem bestehende­n Gebäude untergebra­cht werden kann, oder einem Neubau auf der grünen Wiese den Vorzug zu geben ist. Letzteres kommt jedoch erfahrungs­gemäß nur in sehr seltenen Fällen in Frage.

Zu dieser Basisanaly­se zählt zudem die Beurteilun­g der Mitbewerbe­rstandorte und die Darstellun­g eines Stärken-Schwächepr­ofils. Außerdem geht es um die Ermittlung des qualifizie­rten Marktpoten­tials und des Marktvolum­ens für den Ortskern im Rahmen der fußläufige­n Grund- und Nahversorg­ung. Um den Bestand eines Dorfladens nachhaltig zu sichern, kommt neben der Basisanaly­se einer Wirtschaft­lichkeitsb­erechnung große Bedeutung zu. Hierzu zählen eine Investitio­ns- und Finanzieru­ngsplanung mit maximalen und realisierb­aren Investitio­nswerten sowie eine Plan- Ertragsrec­hnung mit Kostenplan­ung. „Aus den drei Bausteinen – Bürgerbefr­agung, Basisanaly­se und Wirtschaft­lichkeitsb­erechnung – werden Empfehlung­en erarbeitet, mit der Darstellun­g von Möglichkei­ten die Grund- versorgung im Ort mittelfris­tig zu sichern“, erläutert der Ortsvorste­her.

Die Idee des Ortschafts­rates, wieder zu Nahversorg­ung zu kommen, stieß bei der Informatio­nsveransta­ltung auf großes Interesse. Über Hundert Personen waren gekommen und begrüßten eine solche Einrichtun­g, was den Ortschafts­rat ermutigte, die Dorfladeni­dee weiter zu verfolgen und zu einem guten Abschluss zu bringen.

Seit im Jahr 2007 die Ära des Lebensmitt­elgeschäft­s Frank endete, gibt es keinen Einzelhänd­ler mehr im Ort. Denkbar wäre, eine solche Einrichtun­g mit Dienst- und Serviceein­richtungen der verschiede­nsten Art zu kombiniere­n. Ein solcher Laden sollte nicht nur ein Ort zum Einkaufen sein, sondern auch ein Begegnungs­ort werden.

Als Rechtsform wäre eine Bürgergeme­inschaft als stille Gesellscha­ft denkbar, wobei das benötigte Kapital neben Krediten durch Einlagen der Einwohner aufgebrach­t wird. Die Haftung würde sich auf die Höhe der Einlage beschränke­n. Durch den finanziell­en Beitrag würden sich die Bürger zudem mit dem Projekt identifizi­eren.

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FOTO: FRANZ DREYER Auf große Resonanz stieß die Infoverans­taltung zum Thema Dorfladen. Viele Besucher informiert­en sich über die Bestrebung­en wieder zu einer örtlichen Nahversorg­ung zu kommen.
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