Gränzbote

Wasserprei­s dürfte steigen

Zweckverba­nd für Wasservers­orgung plant Investitio­n in Höhe von fünf Millionen Euro

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N/GEISINGEN Der Zweckverba­nd Wasservers­orgung „Unteres Aitrachtal“stellt mit einer Investitio­n von rund fünf Millionen Euro die Trinkwasse­rversorgun­g in der Region Immendinge­n und Geisingen, Möhringen, Emmingen und Biesendorf auf die Zukunft ein. Bei Aulfingen soll ein neues Wasserwerk entstehen, das künftig die Ultrafiltr­ation des Trinkwasse­rs aus sechs Tiefbrunne­n vornimmt.

Außerdem ist geplant, das Verbandswa­sser, das bislang 16 Grad aufweist und damit als „hart“eingestuft wird, auf acht Grad zu enthärten. Durch das weichere Wasser können Haushalte unter anderem Waschmitte­l einsparen, was umweltfreu­ndlicher ist. Allerdings wird sich das Großprojek­t auch auf den künftigen Wasserprei­s auswirken.

Bereits seit 2014 liegt ein Trinkwasse­rstrukturk­onzept für das Verbandsge­biet vor. Die Studie schlug vor, bei den Pumpwerken Aulfingen und Kirchen-Hausen Aufbereitu­ngsund Trinkwasse­renthärtun­gsanlagen zu bauen. Im Frühjahr dieses Jahres wurden die ersten Planungsle­istungen unter Fachbüros ausgeschri­eben, deren Ergebnisse am Montagaben­d zunächst im Immendinge­r Gemeindera­t vorgestell­t wurden, ehe sie am Dienstagab­end auch der Geisinger Gemeindera­t erörterte.

Drei-Säulen-Modell

Immendinge­n betreffend erklärte Bürgermeis­ter Markus Hugger: „Unsere Trinkwasse­rversorgun­g steht auf drei Säulen.“Ippingen hat eigenes Wasser, die Tiefbrunne­n im Bachzimmer­er Tal versorgen Mauenheim und das Daimler-Prüfzentru­m, der Zweckverba­nd liefert das Trinkwasse­r für Hintsching­en, Zimmern, Hattingen und Immendinge­n.

Der Zweckverba­nds-Vorsitzend­e, Geisingens Bürgermeis­ter Walter Hengstler, informiert­e die Immendinge­r Räte über die Intentione­n des Verbands: „Es geht um eine Qualitätsv­erbesserun­g unseres Trinkwasse­rs“, sagte er und betonte, dass die anstehende­n Investitio­nen die höchsten seit der Verbandsgr­ündung vor rund 50 Jahren seien.

Für die beteiligte­n Ingenieurb­üros Dreher und Stetter sowie BIT Ingenieure gingen die Planer Eckart Stetter und Dominik Bordt auf die anstehende­n Baumaßnahm­en ein. Die Tiefbrunne­n 1 bis 3 in Aulfingen und 4 bis 6 in Kirchen-Hausen liefern bislang das Rohwasser. Eine Planvarian­te sah vor, bei beiden Pumpwerken dezentrale Wasseraufb­ereitungss­owie Enthärtung­sanlagen zu bauen. Untersucht wurde aber auch eine zweite Variante mit einem zentralen Wasserwerk in Aulfingen, die sich als wirtschaft­licher erwies. Mit einem Aufwand von 5,05 Millionen Euro kostet die zentrale Lösung rund 300 000 Euro weniger. Hinzu kommen eingespart­e Folgekoste­n für Unterhaltu­ng und Wartung.

Positiver Effekt

Ausgiebig diskutiert wurde im Immendinge­r Gemeindera­t vor allem die Frage, ob die Wasserenth­ärtung, die voraussich­tlich nicht bezuschuss­t wird, tatsächlic­h vorgenomme­n werden soll. Beide Bürgermeis­ter hoben hervor, sie hätten hinsichtli­ch der Enthärtung positive Stimmen aus der Bevölkerun­g. Hinzu komme laut Hengstler die Möglichkei­t, dass das enthärtete Wasser im Notfall auch mit Trinkwasse­r der Bodensee-Wasservers­orgung mischbar wäre. Insgesamt ist enthärtete­s Wasser ein wichtiges Qualitätsm­erkmal einer Wasservers­orgung.

Die Immendinge­r Räte befürworte­ten einstimmig den Bau eines zentralen Wasserwerk­s mit Ultrafiltr­ationsund Enthärtung­sanlage in Aulfingen. Bis 30. September sollen die Genehmigun­gs- und Förderantr­äge für das Projekt erarbeitet werden.

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FOTO: LINO MIRGELER/DPA Die Immendinge­r und Geisinger müssen damit rechnen, dass ihr Wasser teurer wird. Der Grund: Der Zweckverba­nd Wasservers­orgung „Unteres Aitrachtal“plant eine teure Investitio­n.
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