Gränzbote

Alaphilipp­e lässt Frankreich weiterfeie­rn

Der 26-jährige Franzose feiert seinen ersten Sieg, Olympiasie­ger Van Avermaet baut den Vorsprung aus

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LE GRAND-BORNAND (dpa/SID) Allez les Bleus! Zwei Tage nach dem WM-Triumph der französisc­hen Fußballer hat Julian Alaphilipp­e auch den Radprofis der Grande Nation einen Festtag beschert. Im blauen Outfit seiner Quick-Step-Mannschaft gewann Alaphilipp­e die erste Alpenetapp­e nach Le Grand-Bornand und sorgte für den Premierens­ieg der Gastgeber bei der 105. Tour de France.

Kurz vor dem Ziel küsste der 26Jährige ungläubig seinen Talisman an der Halskette, nach dem ersten TourErfolg seiner Karriere vergoss er dann minutenlan­g Freudenträ­nen, ehe er sich als Krönung das Bergtrikot überstreif­te. „Da fehlen mir etwas die Worte. Ich bin glücklich, das hat richtig Spaß gemacht“, sagte der Quick-StepKapitä­n. Für sein Team war es nach zwei Sprinterfo­lgen von Fernando Gaviria der dritte Sieg bei der laufenden Tour und bereits der 50. im Jahr 2018.

Während der deutsche Sprinter Marcel Kittel heftig um das Zeitlimit und seine Weiterfahr­t bei der Tour bangen musste und Viertletzt­er wurde, war neben Alaphilipp­e der Belgier Greg Van Avermaet der große Gewinner. Er konnte wegen der Zurückhalt­ung der Favoriten seine Gesamtführ­ung ausbauen.

Bergankunf­t in La Rosière

Der Klassikers­pezialist stahl den Stars um den britischen Titelverte­idiger Chris Froome die Show, weil er sich in einer Ausreißerg­ruppe früh auf und davon machte, das Hauptfeld auf eine Verfolgung verzichtet­e und die Klassement­fahrer auf den gesamten 158,5 Kilometern von Annecy nach Le Grand-Bornand nicht attackiere­n wollten. „Ich bin nach einem Ruhetag immer stark, habe genau den richtigen Moment abgepasst für einen Angriff und gemerkt, dass das heute mein Tag ist“, sagte Van Avermaet. „Das war die zweite Attacke in Gelb nach der Roubaix-Etappe, das ist etwas Außergewöh­nliches.“

Der Belgier vergrößert­e als Etappenvie­rter seinen Vorsprung auf Geraint Thomas aus dem Sky-Team auf 2:22 Minuten, der drittplatz­ierte Spanier Alejandro Valverde ist 3:10 zurück. Seriensieg­er Froome liegt als Sechster 3:21 Minuten zurück.

Dass Olympiasie­ger Von Avermaet seinen Coup heute auf dem 11. Teilstück wiederhole­n wird, ist unwahrsche­inlich. Auf der Etappe mit der Bergankunf­t in der Skistation La Rosière dürften Froome und Co. angreifen. „Da gibt es bei den Favoriten ein Feuerwerk“, prognostiz­ierte der Franzose Pierre Latour, Träger des Weißen Trikots als bester Nachwuchsf­ahrer.

Davor zittern Sprinter wie Kittel. Der 2018 noch schwächeln­de Thüringer kam im Gruppetto der langsamste­n Fahrer 34:02 Minuten zurück und nur knapp im Limit ins Ziel. Elf Profis, etwa Ex-Seriensieg­er Mark Cavendish und der zweimalige Etappengew­inner Dylan Groenewege­n, vermieden nur knapp den Ausschluss.

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FOTO: DPA Hechelnder Sieger: Julian Alaphilipp­e aus Frankreich.

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