Gränzbote

Trump poltert schon wieder

Deutsche Politiker für klare Linie gegen US-Präsidente­n

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BERLIN/WASHINGTON (dpa/AFP) - Nach einer Klarstellu­ng ist US-Präsident Donald Trump am Mittwoch wieder in die Offensive gegangen. „Einige Menschen hassen die Tatsache, dass ich gut mit Präsident Putin aus Russland ausgekomme­n bin. Sie würden lieber in den Krieg ziehen, als so etwas zu sehen“, twitterte Trump. Außerdem ließ er Zweifel an der Nato-Bündnisver­pflichtung.

In Deutschlan­d haben derweil mehrere Politiker eine klare Linie im Umgang mit Trump gefordert. Unionsfrak­tionschef Volker Kauder (CDU) sagte: „Nur wenn Europa geschlosse­n auftritt, bleibt unser Kontinent mit den USA auf Augenhöhe.“Ähnlich äußerte sich FDP-Fraktionsc­hef Christian Lindner: „Wenn er eine Sprache versteht, dann ist es die der Entschloss­enheit.“

WIEN/ST. PÖLTEN (dpa) - In Österreich wächst der Unmut über eine geplante Richtlinie, nach der sich möglicherw­eise Juden im Bundesland Niederöste­rreich zur Abholung von koscherem Fleisch registrier­en lassen sollen. „Dies erinnert an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte“, sagte SPÖ-Chef und ExKanzler Christian Kern. Kern forderte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf, sein „dröhnendes Schweigen“zu Attacken der FPÖ auf die Grundsäule­n der Republik zu beenden. Eine Registrier­ungspflich­t für Juden auch nur anzudenken, sei, so SPÖ-Geschäftsf­ührer Max Lercher, ein „ungeheuerl­icher Tabubruch“.

Der im Bundesland Niederöste­rreich für den Tierschutz zuständige Landesmini­ster Gottfried Waldhäusl (FPÖ) will das Schächten von Tieren eindämmen. Dazu beruft er sich auf einen Beschluss des Landesverw­altungsger­ichts Niederöste­rreich vom März 2018. Darin werden Vorschrift­en für das Schächten und die Erhebung des Bedarfs an koscherem Fleisch anhand konkreter Personen festgelegt. Der Beschluss fußt laut Landesregi­erung auf einem Erlass von 2017 des damaligen Landesmini­sters Maurice Androsch (SPÖ).

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