Das grüne Band entlang der Donau
Infoveranstaltung für Schmelze-Bewohner: Stadt will an Laga-Plänen festhalten
●
TUTTLINGEN - Auch wenn die Landesgartenschau nun doch nicht nach Tuttlingen kommt, will die Verwaltung die vielen Ideen zur Umgestaltung des grünen Bandes entlang der Donau nicht zu den Akten legen. Um über die weitere Vorgehensweise zu informieren, sucht sie das Gespräch und den Austausch mit den Anwohnern in den betroffenen Bereichen. So auch am Dienstagabend in der KLS-Martin-World, wo Michael Hensch, der Umweltbeauftragte der Stadt, die Bewohner der Schmelze über die Pläne informierte.
150 Einladungen waren geschrieben und zum Teil auch direkt eingeworfen worden, doch nur wenige Interessierte hatten sich an diesem Sommerabend aufgerafft, um zu kommen. Diejenigen, die da waren, interessierten sich sehr für die Neugestaltung im Bereich der Donauauen als Naherholungsbereich und dem Bereich bei den Wohnblocks bei der Schmelze.
Dort soll eine breite, lichte Unterführung unter den Bahngleisen hindurch beide Industriegebiete Nord miteinander verbinden. „Außerdem wollen wir hier eine zweite Bahnhaltestelle haben, sodass Mitarbeiter der Firmen Storz und KLS Martin, zum Beispiel, von hier aus direkt zu ihren Arbeitsstellen gehen können“, erläuterte Michael Hensch. Das sogenannte grüne Band und neu gestaltete Fußgänger- und Radwege ziehen sich dann von der Bahnlinie in direkter Linie zwischen den Wohnblocks über die Ludwigstalerstraße bis hin zur Nendinger Allee hin.
Die Anwohner gaben zu bedenken, dass es bis heute in dem Bereich des Kreisverkehrs in der Ludwigstaler Straße keinen Fußgängerüberweg gebe. „Wenn wir zum Einkaufen in die Großmärkte gehen und sicher die Straße überqueren wollen, dann müssen wir bis hinauf zu Fahrrad Nerz laufen, um dort an der Ampel sicher über die Straße gehen zu können“, so ein Anwohner. Außerdem sei auf der anderen Seite des Kreisverkehrs eine Bushaltestelle, an der die Schulkinder aussteigen. Auch sie seien beim Überqueren der gut befahrenen Ludwigstaler Straße, hinüber zu den Wohnblocks der Schmelze, gefährdet.
Anwohner fordern Übergangsmöglichkeiten
Die Anwohner bemängelten auch, dass in der Nendinger Allee, in der zum Teil auch mit 70 Stundenkilometern gefahren werden darf, ebenfalls keine Übergangsmöglichkeiten für Fußgänger vorhanden seien. „Wenn die Donauauen verwirklicht werden, dann muss auch an so etwas gedacht werden“, waren sie sich einig. Michael Hensch nahm diese Anregungen mit auf und versprach, diese an die zuständigen Stellen weiterzuleiten.
Die Pläne zur Neugestaltung der Donauauen, der grünen Bänder, der Fußwege entlang der Bahnlinie, die Umgestaltung mit der Unterführung der Bahnlinie sowie die Pläne der Neugestaltung im Bereich der Firma Straßenbau Storz mit Wohn- und Geschäftshäusern fanden breite Zustimmung, wobei Hensch deutlich machte, dass dies nicht von heute auf morgen gehe. „Wir müssen noch Gespräche mit Eigentümern führen, die Bahn mit ins Boot holen, außerdem ist das Land im Bereich der Donauauen finanziell involviert“, sagte er. Der Gemeinderat werde sich im Herbst/Winter über die verschiedenen Möglichkeiten einer Umsetzung der zahlreichen Ideen beraten und dann entscheiden, „was von dem Gesamtpaket wollen wir wo und wann umsetzen“, bemerkte Hensch und betonte: „Das kann sich insgesamt auf zehn Jahre hinziehen, aber die Landesgartenschau wäre auch frühestens in neun Jahren gekommen. Diese Zeit hätten wir auch gebraucht.“
Zum Abschluss gab es für alle noch eine Führung durch die Ausstellung von KLS Martin, bei der Melanie Deutner vom Veranstaltungsmanagement die einzelnen Produktlinien der Firmengruppe erklärte und einen umfassenden Überblick über das Angebot der Firma gab.