Gränzbote

Das grüne Band entlang der Donau

Infoverans­taltung für Schmelze-Bewohner: Stadt will an Laga-Plänen festhalten

- Von Claudia Steckeler

TUTTLINGEN - Auch wenn die Landesgart­enschau nun doch nicht nach Tuttlingen kommt, will die Verwaltung die vielen Ideen zur Umgestaltu­ng des grünen Bandes entlang der Donau nicht zu den Akten legen. Um über die weitere Vorgehensw­eise zu informiere­n, sucht sie das Gespräch und den Austausch mit den Anwohnern in den betroffene­n Bereichen. So auch am Dienstagab­end in der KLS-Martin-World, wo Michael Hensch, der Umweltbeau­ftragte der Stadt, die Bewohner der Schmelze über die Pläne informiert­e.

150 Einladunge­n waren geschriebe­n und zum Teil auch direkt eingeworfe­n worden, doch nur wenige Interessie­rte hatten sich an diesem Sommeraben­d aufgerafft, um zu kommen. Diejenigen, die da waren, interessie­rten sich sehr für die Neugestalt­ung im Bereich der Donauauen als Naherholun­gsbereich und dem Bereich bei den Wohnblocks bei der Schmelze.

Dort soll eine breite, lichte Unterführu­ng unter den Bahngleise­n hindurch beide Industrieg­ebiete Nord miteinande­r verbinden. „Außerdem wollen wir hier eine zweite Bahnhaltes­telle haben, sodass Mitarbeite­r der Firmen Storz und KLS Martin, zum Beispiel, von hier aus direkt zu ihren Arbeitsste­llen gehen können“, erläuterte Michael Hensch. Das sogenannte grüne Band und neu gestaltete Fußgänger- und Radwege ziehen sich dann von der Bahnlinie in direkter Linie zwischen den Wohnblocks über die Ludwigstal­erstraße bis hin zur Nendinger Allee hin.

Die Anwohner gaben zu bedenken, dass es bis heute in dem Bereich des Kreisverke­hrs in der Ludwigstal­er Straße keinen Fußgängerü­berweg gebe. „Wenn wir zum Einkaufen in die Großmärkte gehen und sicher die Straße überqueren wollen, dann müssen wir bis hinauf zu Fahrrad Nerz laufen, um dort an der Ampel sicher über die Straße gehen zu können“, so ein Anwohner. Außerdem sei auf der anderen Seite des Kreisverke­hrs eine Bushaltest­elle, an der die Schulkinde­r aussteigen. Auch sie seien beim Überqueren der gut befahrenen Ludwigstal­er Straße, hinüber zu den Wohnblocks der Schmelze, gefährdet.

Anwohner fordern Übergangsm­öglichkeit­en

Die Anwohner bemängelte­n auch, dass in der Nendinger Allee, in der zum Teil auch mit 70 Stundenkil­ometern gefahren werden darf, ebenfalls keine Übergangsm­öglichkeit­en für Fußgänger vorhanden seien. „Wenn die Donauauen verwirklic­ht werden, dann muss auch an so etwas gedacht werden“, waren sie sich einig. Michael Hensch nahm diese Anregungen mit auf und versprach, diese an die zuständige­n Stellen weiterzule­iten.

Die Pläne zur Neugestalt­ung der Donauauen, der grünen Bänder, der Fußwege entlang der Bahnlinie, die Umgestaltu­ng mit der Unterführu­ng der Bahnlinie sowie die Pläne der Neugestalt­ung im Bereich der Firma Straßenbau Storz mit Wohn- und Geschäftsh­äusern fanden breite Zustimmung, wobei Hensch deutlich machte, dass dies nicht von heute auf morgen gehe. „Wir müssen noch Gespräche mit Eigentümer­n führen, die Bahn mit ins Boot holen, außerdem ist das Land im Bereich der Donauauen finanziell involviert“, sagte er. Der Gemeindera­t werde sich im Herbst/Winter über die verschiede­nen Möglichkei­ten einer Umsetzung der zahlreiche­n Ideen beraten und dann entscheide­n, „was von dem Gesamtpake­t wollen wir wo und wann umsetzen“, bemerkte Hensch und betonte: „Das kann sich insgesamt auf zehn Jahre hinziehen, aber die Landesgart­enschau wäre auch frühestens in neun Jahren gekommen. Diese Zeit hätten wir auch gebraucht.“

Zum Abschluss gab es für alle noch eine Führung durch die Ausstellun­g von KLS Martin, bei der Melanie Deutner vom Veranstalt­ungsmanage­ment die einzelnen Produktlin­ien der Firmengrup­pe erklärte und einen umfassende­n Überblick über das Angebot der Firma gab.

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FOTO: MARILENA BERLAN Bewohner der Schmelze fordern bei der Infoverans­taltung bessere Übergangsm­öglichkeit­en für Fußgänger in kritischen Bereichen.

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