Neuer Ansprechpartner in Irndorf für Flüchtlingsfragen
Gemeinderäte tagen – Integrationsmanager Volker Seelos stellt sich vor
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IRNDORF – In der letzten Gemeinderatssitzung vor den Ferien am Dienstagabend hat sich Volker Seelos als Integrationsmanager und damit als Nachfolger für die ausscheidenden Carmen und Peter Werner in Irndorf vorgestellt.
Als vom Landratsamt Tuttlingen und von der Gemeinde Irndorf beauftragter Integrationsmanger wird Seelos künftig Ansprechpartner für die Belange der in die kleine Gemeinde zugewiesenen Asylbewerber sein. Sein Einzugsgebiet reicht aktuell von Mühlheim und Fridingen bis nach Buchheim, Renquishausen, Bärenthal und Irndorf. Deshalb bietet er zentral in seinem Büro in Mühlheim regelmäßige Sprechzeiten an. Seelos betonte jedoch: „Wenn es brennt, komme ich sofort nach Irndorf.“
Sechs alleinstehende Männer seien derzeit in Irndorf gemeldet, berichtete Seelos. „Alles nette Leute“, wie er sagt. Zwei seien bereits berufstätig, einer besuche einen Integrationskurs, ein Flüchtling hätte einen Umverteilungsantrag gestellt, um in Karlsruhe studieren zu können. Drei der sechs Männer seien zwar nur zur Anmeldung in Irndorf erschienen, doch das sei nicht ungewöhnlich.
Seelos hofft auf Hilfe aus der Politik. Die zuverlässige Umsetzung der bestehenden „Drei-plus-zwei-Regelung“würde die Vermittlung von Ausbildungsplätzen erleichtern. Nach dieser Regelung darf ein Flüchtling, der eine Ausbildung in Deutschland begonnen hat und die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt, auch dann die Ausbildung abschließen und eine zweijährige Anschlussbeschäftigung ausüben, wenn sein Asylantrag abgelehnt wird. Seelos und auch einige Mitglieder des Gemeinderats haben die Erfahrung gemacht, dass derzeit immer wieder Gesetzeslücken genutzt würden, um trotz vereinbarter Ausbildungsstelle abzuschieben.
Hausmeister der Eichfelsenhalle verabschiedet
Im Rahmen der Gemeinderatssitzung verabschiedete der Irndorfer Ortsbeauftragte Bürgermeister Jürgen Frank Carmen und Peter Werner als Hausmeister der Eichfelsenhalle sowie als Ortsbeauftragte für Asylbewerber.
„Mit Bravour“hätten Carmen und Peter Werner die Hausmeistertätigkeiten in der Eichfelsenhalle gemeistert, sagte Frank beim Abschied am Dienstagabend. „Wir verlieren eine Institution in Ihnen“, fügte er bedauernd hinzu, denn beide hätten sich seit dem Jahr 2016 weitgehend ehrenamtlich um deren Betreuung geküm- mert. Dabei sei diese Aufgabe nicht immer leicht gewesen.
Gleichzeitig wünschte Frank dem Paar viel Glück für die in naher Zukunft geplanten Reisen mit ihrem Wohnmobil. Auch Gemeinderat Ottmar Frick dankte den Werners nochmals für ihren nimmermüden Einsatz für die Asylbewerber. Seit die ersten Asylbewerber in Irndorf angekommen seien, hätten Carmen und Peter Werner beinahe rund um die Uhr Hilfe vor Ort im Alltag, bei der Suche nach Arbeitsplätzen und bei Behördengängen geleistet. Darüber hinaus seien sie stets auch Ansprechpartner gewesen für den Helferkreis, der sich damals in Irndorf zur Unterstützung der Asylbewerber gebildet hatte.
Bürgermeister Frank bedauerte in der Gemeinderatssitzung, dass sich bisher niemand aus der Gemeinde gefunden hätte, der sich weiter direkt vor Ort für die Belange der Flüchtlinge engagiere.