Adieu nach 36 Jahren
Eda Bucher, Rektorin der Deilinger Grundschule, in den Ruhestand verabschiedet
Frittlinger feiern miteinander
FRITTLINGEN (pm) - Internationales Flair, rhythmische Musik, farbenprächtige Tänze und Wohlschmeckendes aus vielen Ländern erwartet die Besucher des 5. Miteinanderfestes am Samstag, 21. Juli, ab 18.30 Uhr in der Frittlinger Leintalhalle. Speisen und Getränke aus dem Mittelmeerraum sowie dem Nahen und Fernen Osten werden an elf Ständen angeboten, die Stände und die Halle werden dekoriert sein, eine spanische Musikband will weitere Stimmung bringen. Wenn die Frittlinger etwa ab 18 Uhr gambische Trommeln hören werden, wissen sie, dass sie sich nun zur Leintalhalle aufmachen müssen, um das internationale Miteinander, das Frittlingen laut Pressemitteilung „seit jeher auszeichnet“, wieder zu beleben und mit den ausländischen Mitbürgern ein gemeinsames Fest zu feiern. Mit einem traditionellen kambodschanischen Eröffnungstanz werden die Besucher begrüßt, anschließend wird Bürgermeister Butz alle Gäste willkommen heißen. Währenddessen wird an den vielen Ständen schon viel gekostet und probiert, Gespräche geführt und Informationen ausgetauscht, auf das eine oder andere Gläschen zugeprostet werden. Weitere Tänze wie aus Griechenland und der Türkei, Interviews durch Bürgermeister Butz, Bilder und Informationstafeln sollen diesen Abend bereichern und für eine schöne Atmosphäre sorgen. Der Eintritt ist frei, es wird eine Kinderbetreuung angeboten.
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DEILINGEN - Viele sind am Dienstagabend zur Verabschiedung der allseits geschätzten Rektorin der Grundschule Deilingen, Eda Bucher, gekommen – von Schulrat Stephan Wohlgemuth über Bürgermeister Albin Ragg mit den Gemeinderäten, den Elternvertretern bis zu den Vereinsvorständen. Ragg, der die Moderation des Abends übernahm, stellte Eda Bucher ein ausgezeichnetes Zeugnis für ihr Wirken in der Gemeinde aus.
Eine „Eins“mit Sternchen, unterlegt mit einer großen Zahl positiver Eigenschaften, wie „Offenheit, Kreativität, volles Engagement und Effizienz“. Er dankte ihr namens der Gemeinde und überreichte ihr zwei Geschenke, darunter einen Reisegutschein nach Italien.
Am Beginn stand ein hervorragend gespieltes Stück der Bläserklasse unter der Leitung von Hans Nikol. Schulrat Wohlgemuth begann seine Laudatio mit einem Abriss ihrer schulischen Laufbahn: Eintritt in den Schuldienst 1976 in Bubsheim. Nach den Sommerferien fand sie einen Brief vom Staatlichen Schulamt im Briefkasten: Versetzt an die Grundschule Deilingen, worüber sie überhaupt nicht glücklich gewesen sei. Satte 36 Jahre blieb sie schließlich in Deilingen.
Dort wurde sie zunächst für einige Jahre kommissarische Schulleiterin. Schließlich willigte sie „nach regelmäßigem Drängen“von Wohlgemuth ein, das Amt der Rektorin anzunehmen. Sein Hauptargument damals: „Die Arbeit machen sie ja sowieso, warum dann nicht ein bisschen mehr auf dem Gehaltszettel zu haben.“
Näheres über ihre Einstellungen und Beweggründe wurde in einem Interview, das Wohlgemuth mit ihr führte, deutlich. Der zwischen- menschliche Bereich hatte für Eda Bucher einen hohen Stellenwert. Auf die Frage, warum zu wenige Bewerbungen auf Schulleiterstellen eingehen, meinte sie, angesichts der laufend zunehmenden Aufgaben der Rektoren sei dieser Beruf eindeutig unterbewertet. Dem müsse das Land endlich Rechnung tragen.
Kunst und Mathematik
Warum sie Mathematik und Kunst studiert habe, eigentlich eine „ganz und gar ungewöhnliche Kombination“? Nun, die Mathematik, der Umgang mit Zahlen und vor allem die Gleichungen mit x hätten sie fasziniert, und so wurde der Umgang mit Farbe und Pinsel ein wunderbarer Ausgleich. Ihre Familie ist ihr wichtig. Da sie selber eigentlich Ärztin werden wollte, aber dann ihre Wege doch anders waren, haben ihre beiden Söhne dieses Ziel gemeistert. So hat sie mit ihren Schwiegertöchtern, auch Ärztinnen, eine veritable medizinische Truppe in der Familie.
Wohlgemuth, selbst Musiker, machte Hans Nikol und den Kindern der Bläserkapelle ein großes Kompliment für die drei Stücke. Robert Frech sprach für die Heuberger Leh- rer und das Netzwerk der kleinen Grundschulen. „Du kannst stolz sein auf das, was du geleistet hast.“Pfarrer Ewald Ginter meinte, die Begegnungen in der kurzen Zeit, in der er hier sei, seien durchweg gut gewesen. Dann erinnerte er an Abrahams fünf Verheißungen Gottes vor seinem Aufbruch in ein neues Land. Die letzte war der Segen Gottes. Religionslehrerin Brigitta Marquart-Schad hatte diese Frage mit den Schülern bearbeitet: „Was ist eigentlich Segen konkret“? Darauf gab es viele Antworten, auch lustige, die schriftlich in Kästchen dargestellt wurden. Diese überreichten die Kinder Eda Bucher.
Peter Nikol, Vertreter der Elternschaft, betonte ebenfalls das gute Verhältnis der Eltern zur Rektorin und dankte für ihre vertrauensvolle Arbeit. Problematisch sei vor allem, dass den Schulen immer mehr Aufgaben, vor allem erzieherischer Art, aufgehalst würden. Besonders schwer hatte es nun die Sprecherin des Kollegiums, Astrid Lessing, nachdem schon fast alles gesagt worden war. Sie dankte ihr für die Zeit, die sie zusammen erleben durften, und die Kollegen brachten dies in einem selbst gedichteten Lied zum Ausdruck.
Zum Schluss dankte Eda Bucher allen, mit denen sie es zu tun hatte, für deren loyale und vertrauensvolle Mitarbeit. Bürgermeister Ragg wünschte ihr einen geruhsamen, aber auch aktiven Ruhestand.