Gränzbote

Jugendlich­e sind Politiker von morgen

Volker Kauder, Unions-Fraktionsc­hef im Bundestag, diskutiert mit Jugendrefe­renten

- Von Silvia Müller

ALDINGEN - Volker Kauder, CDU/ CSU-Fraktionsc­hef im Bundestag, ist wieder auf Sommertour. Unter dem Motto „Ländlicher Raum – Heimat mit Zukunft“informiert er sich über Themen, welche die Menschen beschäftig­en. Der Jugendbete­iligung kommt in diesem Jahr große Bedeutung zu. Deshalb besuchte Kauder am Dienstagab­end das Aldinger Jugendzent­rum „Amigo“.

Begleitet wurde er unter anderem vom Sozialdeze­rnenten Bernd Mager und von Wolfgang Hauser vom Dezernat für Arbeit und Soziales. Zu dem Treffen kamen viele Jugendrefe­renten aus dem Kreis. Die Jugendarbe­it habe sich im Kreis hervorrage­nd entwickelt, sagte Mager einleitend. Kreisjugen­dreferenti­n Verena Kriegisch teilte mit, dass kreisweit 16 Mitarbeite­r in 13 Vollzeitst­ellen für die Jugendrefe­rate tätig sind. Der Fokus liege auf der Arbeit in den Städten und Gemeinden, die Hauptenerg­ie fließe derzeit in die Jugendbete­iligung.

„Was brauchen denn die Jugendlich­en?“, fragte Kauder. „Einen Treffpunkt“, brachte es Tobias Götz für die Trossinger Jugend kurz und knapp auf den Punkt. Erklärend fügte er hinzu, dass sich die Jugend der Stadt derzeit an Plätzen innerhalb von Wohngebiet­en treffe, wo der Lärm, den sie verursacht­en, alsbald Anwohner störe und sie weggeschic­kt würden. „Am Stadtrand gibt es die Erlebniswi­ese, die wird in naher Zukunft zum Treffpunkt für Jung und Alt hergericht­et“, fügte Götz hinzu. Markus Sell, Jugendrefe­rent aus Neuhausen, will die „Jugendarbe­it mit Herz füllen“. Damit meinte er, dass es wichtig sei, auf die jungen Leute einzugehen, ihnen in den ländlichen Gemeinden den Kontakt zur Verwaltung, speziell zum Bürgermeis­ter, so leicht und kurz wie möglich zu machen. Dann würden sie sich ernst genommen fühlen und sehen, dass sie mit ihren Vorstellun­gen auch ernst genommen würden.

Als weiteren Grund für eine mangelnde Jugendbete­iligung nannten die Mitarbeite­r der Jugendrefe­rate die Abwanderun­g vieler junger Leute. Dazu machte Kauder deutlich, dass eine Bindung an die Heimat, zum Beispiel über einen Verein, schon sehr früh wachsen müsse. Wenn solch eine Bindung bestehe, sieht der Fraktionsv­orsitzende sogar eine Chance in der Abwanderun­g. Sofern derjenige, der geht, auch wieder zurückkomm­e.

Ganz klar kam die Vorstellun­g der Jugendrefe­renten zum Ausdruck, die meinten, dass die Politiker erkennen müssten, dass die Jugendlich­en von heute die Politik von morgen machen. Und dass, wenn die Jugendbete­iligung in einem Gesetz festgeschr­ieben würde, das auch mit Leben zu füllen sei. Marc Molsner, Leiter des Jugendbüro­s Aldingen, erklärte, dass Jugendlich­e den Weg über die Verwaltung oft als sehr träge empfinden würden. Er machte deutlich, dass eine Anlaufstel­le, als die sich das Aldinger Jugendzent­rum „Amigo“sieht, und die Ideen schneller umsetzt, von der Jugend als besser empfunden werde.

 ?? FOTO: SILVIA MÜLLER ?? Mit Jugendrefe­renten aus dem Landkreis Tuttlingen diskutiert­e Volker Kauder, CDU/ CSU- Fraktionsc­hef im Bundestag ( rechts), im Aldinger Jugendhaus „ Amigo“.
FOTO: SILVIA MÜLLER Mit Jugendrefe­renten aus dem Landkreis Tuttlingen diskutiert­e Volker Kauder, CDU/ CSU- Fraktionsc­hef im Bundestag ( rechts), im Aldinger Jugendhaus „ Amigo“.
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