Jugendliche sind Politiker von morgen
Volker Kauder, Unions-Fraktionschef im Bundestag, diskutiert mit Jugendreferenten
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ALDINGEN - Volker Kauder, CDU/ CSU-Fraktionschef im Bundestag, ist wieder auf Sommertour. Unter dem Motto „Ländlicher Raum – Heimat mit Zukunft“informiert er sich über Themen, welche die Menschen beschäftigen. Der Jugendbeteiligung kommt in diesem Jahr große Bedeutung zu. Deshalb besuchte Kauder am Dienstagabend das Aldinger Jugendzentrum „Amigo“.
Begleitet wurde er unter anderem vom Sozialdezernenten Bernd Mager und von Wolfgang Hauser vom Dezernat für Arbeit und Soziales. Zu dem Treffen kamen viele Jugendreferenten aus dem Kreis. Die Jugendarbeit habe sich im Kreis hervorragend entwickelt, sagte Mager einleitend. Kreisjugendreferentin Verena Kriegisch teilte mit, dass kreisweit 16 Mitarbeiter in 13 Vollzeitstellen für die Jugendreferate tätig sind. Der Fokus liege auf der Arbeit in den Städten und Gemeinden, die Hauptenergie fließe derzeit in die Jugendbeteiligung.
„Was brauchen denn die Jugendlichen?“, fragte Kauder. „Einen Treffpunkt“, brachte es Tobias Götz für die Trossinger Jugend kurz und knapp auf den Punkt. Erklärend fügte er hinzu, dass sich die Jugend der Stadt derzeit an Plätzen innerhalb von Wohngebieten treffe, wo der Lärm, den sie verursachten, alsbald Anwohner störe und sie weggeschickt würden. „Am Stadtrand gibt es die Erlebniswiese, die wird in naher Zukunft zum Treffpunkt für Jung und Alt hergerichtet“, fügte Götz hinzu. Markus Sell, Jugendreferent aus Neuhausen, will die „Jugendarbeit mit Herz füllen“. Damit meinte er, dass es wichtig sei, auf die jungen Leute einzugehen, ihnen in den ländlichen Gemeinden den Kontakt zur Verwaltung, speziell zum Bürgermeister, so leicht und kurz wie möglich zu machen. Dann würden sie sich ernst genommen fühlen und sehen, dass sie mit ihren Vorstellungen auch ernst genommen würden.
Als weiteren Grund für eine mangelnde Jugendbeteiligung nannten die Mitarbeiter der Jugendreferate die Abwanderung vieler junger Leute. Dazu machte Kauder deutlich, dass eine Bindung an die Heimat, zum Beispiel über einen Verein, schon sehr früh wachsen müsse. Wenn solch eine Bindung bestehe, sieht der Fraktionsvorsitzende sogar eine Chance in der Abwanderung. Sofern derjenige, der geht, auch wieder zurückkomme.
Ganz klar kam die Vorstellung der Jugendreferenten zum Ausdruck, die meinten, dass die Politiker erkennen müssten, dass die Jugendlichen von heute die Politik von morgen machen. Und dass, wenn die Jugendbeteiligung in einem Gesetz festgeschrieben würde, das auch mit Leben zu füllen sei. Marc Molsner, Leiter des Jugendbüros Aldingen, erklärte, dass Jugendliche den Weg über die Verwaltung oft als sehr träge empfinden würden. Er machte deutlich, dass eine Anlaufstelle, als die sich das Aldinger Jugendzentrum „Amigo“sieht, und die Ideen schneller umsetzt, von der Jugend als besser empfunden werde.