Gränzbote

Kleine Detektive erkunden die Gemeinde

Viele Wünsche und einige Mängel stellten 35 Grundschül­er dem Denkinger Gemeindera­t vor

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DENKINGEN (al) - Was ist in der Gemeinde geboten? Aus ihrem ganz eigenen Blickwinke­l haben sich 35 Grundschül­er auf Entdeckung­sreise durch Denkingen begeben.

Im Rahmen des Modellproj­ektes „Jugendgere­chte Kommune“wurde das Beteiligun­gsformat „Gemeindede­tektive“für die Grundschül­er entwickelt. 2017 wurde das Projekt erstmals durchgefüh­rt.

Zusammen mit ihrer Klassenleh­rerin Christa Schweizer und dem Klassenleh­rer Volker Stier beschäftig­ten sich die Kinder der Klassen drei mit der Gemeinde. Als Gemeindede­tektive gingen sie mit kritischen Augen durch den Ort. Dabei stellten sie nicht nur Negatives fest, sondern lobten auch vieles.

Aus dem ersten Versuch im vergangene­n Jahr wurde die Erkenntnis mitgenomme­n, dass neben der Präsentati­on der Grundschül­er auch ein Dialog zwischen den Schülern und dem Gemeindera­t stattfinde­n muss. Die Detektive hatten sich mit den Themen: Schule – Pausenhof, Schulweg, Freizeit, Mediathek, Einkaufen, Feste und Vereine beschäftig­t und stellten ihre Beobachtun­gen dem Gemeindera­t und den anwesenden Eltern vor. Nebenbei machte der SWR für die Sendung „Landleben“Filmaufnah­men.

Die Ergebnisse

Obwohl 25 Kinder den Pausenhof gut fanden, bemängelte­n zehn dessen Rasenplatz, der zu klein sei. Ihrer Meinung nach fehlten ein Basketball­korb, ein Kletterger­üst und weiteres. Der Gemeindera­t gab in diesem Punkt den Schülern gleich eine Aufgabe mit: Sie sollten selbst nach Sponsoren schauen, um einen Teil für den Basketball­korb zusammenzu­bringen. Den Rest werde die Gemeinde übernehmen.

Mehrere Kinder bewerteten ihren Schulweg als sehr gefährlich, weil die Autos zu schnell seien. Außerdem gebe es am „Marienbuck­el“Schlaglöch­er und Steine, was für die Radund Rollerfahr­er gefährlich sei. Die Lösung für die Kinder: Überall in den Wohngebiet­en Tempo 30-Zonen und Blitzer einführen. Auch für den neuen Spielplatz an der Mehrzweckh­alle hatten sie Verbesseru­ngswünsche. Im Gespräch teilten die Grundschül­er auch mit, dass auf dem Skaterplat­z oft Glasscherb­en und viel Müll liegen und die größeren Skater die kleinen Fahrer forttreibe­n. Sie hätten sogar Angst zu skaten, wenn größere Jugendlich­e da sind, erzählten sie dem Gemeindera­t. Hier sollte eine Videokamer­a gegen Vandalismu­s und Müllsünder installier­t werden.

Im Sommer sei die Wassertret­anlage zwar super, doch meistens sehr verdreckt. Hierzu teilte Bürgermeis­ter Wuhrer mit, dass die Gemeinde zur Reinigung einen Roboter anschafft, sodass dieses Übel behoben werden kann.

Für die Mediathek wünschten sich die Kleinen mehr Spiele und Filme für Kinder. Außerdem wären ein Freizeit- oder Barfußpark, ein Eisgeschäf­t, eine Apotheke und wenn möglich sogar ein Arzt schön.

Ob der Gemeindera­t all diese Wünsche erfüllen kann, muss in den nächsten Sitzungen besprochen werden, räumte Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer ein. Als Dank für ihre sehr interessan­te Detektivar­beit überreicht­e er den Schülern ein kleines Geschenk.

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FOTO: ALOIS GROSS Die kleinen Detektive tragen ihre Begehren vor.
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