Seniorenunion verfasst mehrere Resolutionen
CDU’ler kritisieren unter anderem Hemmnisse für das Wachstum kleinerer Gemeinden im Kreis Tuttlingen
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SPAICHINGEN - Anlässlich der konstituierenden Sitzung des neu- und wiedergewählten Kreisvorstands der Seniorenunion in Spaichingen haben die rührigen Parteisenioren einige Resolutionen verfasst. Auf Antrag des Kreisrats Josef Schilling aus Renquishausen protestieren die Unionisten gegen die bereits erfolgte Fortschreibung des regionalen Flächennutzungsplans, wonach nur für die größeren Kommunen die weitere Ausweisung von Siedlungsgebieten erleichtert werden soll, was gleichzeitig dem Wachstum der kleineren Gemeinden Grenzen auferlegen könnte. Obwohl Landrat Stefan Bär für die Unterstützung des ländlichen Der neugewählte Kreisvorstand der Seniorenunion mit dem Vorsitzenden Roland Ströbele (6. von rechts) und seiner Stellvertreterin Elisabeth Ehlers (7. von rechts). Raums plädiere, würden das nicht alle CDU-Verantwortlichen so sehen. Der Frittlinger Altbürgermeister Anton Stier möchte sich nicht damit abfinden, dass die Dienstleistungen von Post und Sparkassen in der Fläche aus wirtschaftlichen Überlegungen immer mehr reduziert werden, was nicht nur für die Älteren Nachteile habe, sondern auch die Ansiedlung von jungen Familien und Gewerbe torpedieren werde. Eine wichtige Aufgabe der Seniorenunion sei es, gegen das Ausbluten des ländlichen Raums zu kämpfen, war der dringende Appell des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der Union im Kreistag.
Der wiedergewählte Vorsitzende Roland Ströbele brachte seinen Unmut über die „leider erfolglose Protestaktion“wegen der sogenannten Hühnerleiter auf dem Spaichinger Bahnhof zum Ausdruck. Einstimmig waren sich die Vorstandsmitglieder mit ihm einig, dass man deshalb den Abgeordneten Volker Kauder auffordert, dass die Regierung endlich die Bahn veranlasse, für mehr Barrierefreiheit zu sorgen. Ebenso ist man bei den Senioren darüber frustriert, dass der vielfach versprochene Ausbau der Gäubahn nicht voran kommt.
Die stellvertretende Vorsitzende Elisabeth Ehlers schilderte ein alltägliches Beispiel der Altersarmut: Eine ältere Witwe mit karger Rente habe sich bei ihr beklagt, weil sie nicht in der Lage sei, für dringlich gebotene augenärztliche Untersuchungen die geforderten 150 Euro Selbstbehalt aufzubringen. Es gehe doch nicht an, dass man diesen Personenkreis so einfach im Stich lasse.
Die Nachricht des Vorsitzenden, dass kürzlich das 150. Mitglied der Seniorenunion beigetreten ist, fand allgemeinen Beifall. Offenbar fühlten sich viele Ältere vom angebotenen Mix aus Politik und Geselligkeit angesprochen. So soll etwa Anfang September wieder eine mehrtägige Fahrt ins Elsass stattfinden.