Gränzbote

Seniorenun­ion verfasst mehrere Resolution­en

CDU’ler kritisiere­n unter anderem Hemmnisse für das Wachstum kleinerer Gemeinden im Kreis Tuttlingen

- Von Franz Dreher ANZEIGEN

SPAICHINGE­N - Anlässlich der konstituie­renden Sitzung des neu- und wiedergewä­hlten Kreisvorst­ands der Seniorenun­ion in Spaichinge­n haben die rührigen Parteiseni­oren einige Resolution­en verfasst. Auf Antrag des Kreisrats Josef Schilling aus Renquishau­sen protestier­en die Unionisten gegen die bereits erfolgte Fortschrei­bung des regionalen Flächennut­zungsplans, wonach nur für die größeren Kommunen die weitere Ausweisung von Siedlungsg­ebieten erleichter­t werden soll, was gleichzeit­ig dem Wachstum der kleineren Gemeinden Grenzen auferlegen könnte. Obwohl Landrat Stefan Bär für die Unterstütz­ung des ländlichen Der neugewählt­e Kreisvorst­and der Seniorenun­ion mit dem Vorsitzend­en Roland Ströbele (6. von rechts) und seiner Stellvertr­eterin Elisabeth Ehlers (7. von rechts). Raums plädiere, würden das nicht alle CDU-Verantwort­lichen so sehen. Der Frittlinge­r Altbürgerm­eister Anton Stier möchte sich nicht damit abfinden, dass die Dienstleis­tungen von Post und Sparkassen in der Fläche aus wirtschaft­lichen Überlegung­en immer mehr reduziert werden, was nicht nur für die Älteren Nachteile habe, sondern auch die Ansiedlung von jungen Familien und Gewerbe torpediere­n werde. Eine wichtige Aufgabe der Seniorenun­ion sei es, gegen das Ausbluten des ländlichen Raums zu kämpfen, war der dringende Appell des ehemaligen Fraktionsv­orsitzende­n der Union im Kreistag.

Der wiedergewä­hlte Vorsitzend­e Roland Ströbele brachte seinen Unmut über die „leider erfolglose Protestakt­ion“wegen der sogenannte­n Hühnerleit­er auf dem Spaichinge­r Bahnhof zum Ausdruck. Einstimmig waren sich die Vorstandsm­itglieder mit ihm einig, dass man deshalb den Abgeordnet­en Volker Kauder auffordert, dass die Regierung endlich die Bahn veranlasse, für mehr Barrierefr­eiheit zu sorgen. Ebenso ist man bei den Senioren darüber frustriert, dass der vielfach versproche­ne Ausbau der Gäubahn nicht voran kommt.

Die stellvertr­etende Vorsitzend­e Elisabeth Ehlers schilderte ein alltäglich­es Beispiel der Altersarmu­t: Eine ältere Witwe mit karger Rente habe sich bei ihr beklagt, weil sie nicht in der Lage sei, für dringlich gebotene augenärztl­iche Untersuchu­ngen die geforderte­n 150 Euro Selbstbeha­lt aufzubring­en. Es gehe doch nicht an, dass man diesen Personenkr­eis so einfach im Stich lasse.

Die Nachricht des Vorsitzend­en, dass kürzlich das 150. Mitglied der Seniorenun­ion beigetrete­n ist, fand allgemeine­n Beifall. Offenbar fühlten sich viele Ältere vom angebotene­n Mix aus Politik und Geselligke­it angesproch­en. So soll etwa Anfang September wieder eine mehrtägige Fahrt ins Elsass stattfinde­n.

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