Grillstellen wegen Waldbrandgefahr gesperrt
Hitzewelle: Landwirtschaft und Quellen noch nicht im „roten Bereich“
KREIS TUTTLINGEN - Nach dem Kreis Rottweil sperrt auch der Landkreis Tuttlingen ab sofort alle Grillstellen, die im Wald oder nahe des Waldes angelegt sind: Waldbrandgefahr. Die Hitzewelle hat aber bisher den Landkreis noch glimpflich davon kommen lassen, wie unsere Recherchen ergeben.
Das Wasserwirtschaftsamt teilt auf unsere Anfrage mit, dass Quellen, die in Fluss- und Bachtälern sind, auf einen größeren Grundwasservorrat „zurückgreifen“können, als das schnell abfließende Karstwasser. Die Quellschüttungen seien im Landkreis zwar deutlich zurück gegangen, „aber noch nicht auf ein besorgniserregendes Niveau“. Auch das Grundwasser sei unterdurchschnittlich, aber noch nicht besorgniserregend niedrig.
Reichenbach und Mahlstetten trinken aus eigenen Quellen
Die meisten Gemeinden sind auch an eine externe Wasserversorgung wie die Hohenberggruppe oder die Bodenseewasserversorgung angeschlossen, nur drei Gemeinden haben sich bisher ausschließlich aus Eigenwasser versorgt: Egesheim, Reichenbach und Mühlheim, wobei Mühlheim durch eine neue Verbundleitung zu den Stadtwerken Tuttlingen ein weiteres Standbein habe, so das Wasserwirtschaftsamt.
Mahlstetten müsse sich ebenfalls nicht sorgen, weil die Lippachquelle „auch in Niedrigwasserzeiten noch genug schüttet, um die Bürger von Mahlstetten mit Trinkwasser zu versorgen“, so die Auskunft. Und auch der Reichenbacher Wassermeister Reiner Quarleiter meldet: Kein Grund zur Besorgnis.
Die vor allem vergangene Woche immer wieder niedergehenden Niederschläge ändern übrigens an der Lage nichts: Der Boden sei so trocken, dass er den Regen aufnehme beziehungsweise der Regen gleich wieder verdunste.
Landwirtschaft noch mit blauem Auge davongekommen
Die hiesigen Landwirte müssen momentan ebenfalls noch nicht mit katastrophalen Ausfällen rechnen, informiert auf unsere Anfrage das Landwirtschaftsamt. „Bisher ist die Situation für die Landwirte durchaus noch befriedigend. Die Niederschläge kamen zwar immer auf den letzten Drücker, aber sie kamen.“
Beim Grünland sei der erste Schnitt sowohl von der Menge, als auch von der Qualität her gut, teilweise sogar sehr gut gewesen, so das Amt. Und auch die derzeit laufende Getreideernte bringe in der Regel befriedigende Ergebnisse.
Auf der Kippe stünden aber die jetzt noch auf dem Feld stehenden Kulturen wie Mais. Wenn in den nächsten Tagen kein Regen kommt, müssten die Bauern mit Ernteeinbußen rechnen.
Auch beim Grünland mache sich die anhaltende Trockenheit bemerkbar, vor allem auf dem Heuberg.
Im Vergleich zu anderen Rgionen Deutschlands sei die Landwirtschaft hier noch „mit einem blauen Auge davon gekommen.“Aktuell gebe es im Landkreis noch keinen Bedarf für Notbeihilfen. „Das sieht in anderen Regionen in Deutschland schon völlig anders aus“, so das Landwirtschaftsamt.