Gränzbote

Was ist Meldonium?

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Die Substanz Meldonium steht seit dem 1. Januar 2016 in der Gruppe S4 (Hormone und Stoffwechs­elModulato­ren) auf der Dopinglist­e der Welt-Anti-Doping-Agentur und ist zu allen Zeiten – sowohl vor und im Wettkampf – ohne Grenzwert verboten. Meldonium ist ein herz- und kreislaufw­irksamer Arzneistof­f. Anders als in einigen osteuropäi­schen Ländern ist Meldonium in Deutschlan­d nicht zugelassen. Die Substanz ist durchblutu­ngsfördern­d und wird bei Angina pectoris oder nach einem HerzStunde­n infarkt verschrieb­en. Herzmuskel­zellen können trotz Sauerstoff­mangels mit notwendige­r Energie versorgt werden. Bei gesunden Menschen soll Meldonium zu einer besseren Ausdauer und einer besseren Regenerati­on nach Belastung führen. Meldonium ist oral wirksam und als Tabletten sowie Ampullen erhältlich.

Nach der Untersuchu­ng der WeltAnti-Doping-Agentur im April 2016 wird Meldonium in zwei Phasen über den Urin aus dem Körper ausgeschie­den. Innerhalb von 72 erfolgt eine geschätzte Halbierung mit einer verbleiben­den Konzentrat­ion von mehr als zehn Mikrogramm pro Milliliter. Auch drei Wochen später ist eine Konzentrat­ion bis zu zwei Mikrogramm pro Milliliter nachweisba­r. Werte unter einem Mikrogramm pro Milliliter wären noch weitere Wochen im Urin auffindbar. Nach einem WADA-Dokument von 2017 soll Meldonium erst bei mehr als einem Mikrogramm pro Milliliter in „wettkampfv­erzerrende­r Weise“leistungss­teigernd sein. (mja)

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