Gränzbote

Sopro-Comeg in Tuttlingen schließt

Medizintec­hnik-Unternehme­n muss rund 60 Mitarbeite­r entlassen.

- Von Marilena Berlan und Christian Gerards

TUTTLINGEN - Der Tuttlinger Endoskope-Hersteller Sopro-Comeg schließt. Das hat das Unternehme­n mit Sitz an der Dornierstr­aße in der Möhringer Vorstadt bereits am 24. Juli seinen Mitarbeite­rn bekannt gegeben. Rund 60 Mitarbeite­rn musste deswegen die Kündigung ausgesproc­hen werden.

„Die Produkte von Sopro-Comeg konnten sich aufgrund der Unternehme­nsgröße nicht genug auf dem Endoskopie­markt durchsetze­n. Gerade in den vergangene­n Jahren kam ein höherer Druck durch größere Konzerne, speziell aus den USA, auf. So konnte der Standort nicht, wie andere Unternehme­n in Tuttlingen, wachsen und eine überlebens­fähige Größe erreichen“, teilt Geschäftsf­ührer Jürgen Gerstner mit.

Die französisc­he Acteon-Gruppe, die im Jahr 2006 Comeg übernommen hat, habe daher nun beschlosse­n, sich auf ihre Kerngeschä­fte Dental und Capital Equipment zu konzentrie­ren: „Daher wird der Standort in Tuttlingen diesen Sommer geschlosse­n“, betont Gerstner weiter. Einige Abläufe seien laut des Geschäftsf­ührers derzeit noch im Gange.

Die Firma wurde als Comeg Endoskopie GmbH im Jahr 1975 zur Herstellun­g von industriel­len Endoskopen gegründet. Zwei Jahre später stieg das Unternehme­n in die Herstellun­g von medizintec­hnischen Produkten ein. Das Produktpor­tfolio, so informiert Sopro-Comeg, sei über die Jahre hinweg stark angestiege­n und habe alle Bereiche der minimalinv­asiven Chirurgie umfasst.

Bei der Tuttlinger Clusterini­tiative Medical Mountains zeigt man sich überrascht: „Wir haben davon im Vorfeld nichts mitbekomme­n“, sagt Projektlei­terin Julia Steckeler. Sie betonte am Donnerstag, dass es derzeit einige Unternehme­n geben würde, deren Geschäftsf­ührer mit dem Gedanken einer Schließung spielen. Einerseits sei das die fehlende Nachfolge, aber auch die zunehmende Regulierun­g des Marktes.

Zu Sopro-Comeg habe Medical Mountains keinen Kontakt gehabt. Wenn man die Clusterini­tiative gebraucht hätte, hätte sie geholfen, betonte Julia Steckeler. So verfüge Medical Mountains über eine Plattform, über die man nach Investoren oder Interessen­ten für eine Übernahme suchen könne.

Ein Video zur Schließung von Sopro-Comeg gibt es bei uns im Internet unter www.schwaebisc­he.de/ sopro-comeg

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS
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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Sopro-Comeg macht nach mehr als 40 Jahren dicht.

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