Seehofer macht jetzt auf Trump
Von Zeit zu Zeit versenden die Nachrichtenagenturen Ankündigungen, die um das Seelenheil der Welt fürchten lassen. „Donald Trump wird die Queen besuchen“war eine solche. Das Treffen hielt, was es versprach. Die alte Lady ist heute noch traumatisiert von der Begegnung mit der US-Geistesgröße und hat sich zur Genesung in ihre Gemächer im Buckingham Palace zurückgezogen. Man hat nichts mehr gehört von der Queen seither.
Von Trump kann man das nicht behaupten. Es scheint ein Naturgesetz zu sein, das noch darauf wartet, von einem Nobelpreisträger entdeckt zu werden: Meist reden die, von denen man gern weniger hören würde, während die, von denen man gern mehr hören würde, genüsslich vor sich hinschweigen.
Horst Seehofer gehört nicht zu Letzteren. Zwar hat sich der Direktor des Deutschen Heimatmuseums eine Auszeit genommen, um seine schwere Erschöpfung nach der Ausarbeitung der 63 Masterplanpunkte auszukurieren, aber jetzt hat er angekündigt, dass das Schweigen des Horstl bald ein Ende haben wird. Am Wochenende hat ihn seine Frau beiseite genommen und ihm mal gezeigt, wie man es schafft, seine genialsten unter all den grandiosen Gedanken in dieses Twitter-Dings zu bekommen, wie es der Altersgenosse The Donald schon lange vormacht.
Vielleicht sollte dem Seehofer einer sagen, dass er da was missverstanden hat. Es heißt: Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen. Zum Mitschreiben: Die Jungen zwitschern, die Alten singen. Dringend gesucht wird ein Platz im Kirchenchor für den Horstl. (hü)