Zahl der Sozialwohnungen wird rapide zurückgehen
Wirtschaftsministerium rechnet bis Ende 2030 mit 20 000 Wohnungen weniger
STUTTGART (lsw) - In Baden-Württemberg wird die Zahl der Sozialwohnungen für Menschen mit geringem Einkommen einer Prognose zufolge rapide zurückgehen. Im Jahr 2002 gab es nach Angaben des Wirtschaftsministeriums noch 137 000 derartige Wohnungen. 2015 seien es nur noch rund 60 000 gewesen. Ende 2017 waren es etwa 58 000. In den kommenden Jahren sollen es noch weniger werden: „Ende des Jahres 2020 werden es 51 079 sein, Ende 2025: 42 632, Ende 2030: 38 095“, listet das Ministerium auf.
Die Zahl der Wohnungen kann zurückgehen, auch wenn neue gebaut werden, denn die staatlich bezuschussten Wohnungen fallen nach einiger Zeit aus der Sozialbindung. Das geschieht etwa, wenn der Bauherr seinen geförderten Kredit abbezahlt hat. Solche Wohnungen werden in Deutschland in der Regel von kommunalen Wohnungsunternehmen, Genossenschaften oder privaten Investoren gebaut. Diese bekommen gute Darlehensbedingungen oder einen Zuschuss. Dafür sind die Wohnungen dann eine Zeit lang mietpreisgebunden, also relativ günstig. Sie dürfen nur an bestimmte Menschen vermietet werden, etwa an Mieter mit einem Wohnberechtigungsschein. Nach Ministeriumsangaben werden im Südwesten jährlich zwischen 1500 und 6000 neue Sozialwohnungen benötigt. Die grünschwarze Landesregierung habe die Wohnraumförderung ausgeweitet.