Gränzbote

Kretschman­n sieht Stuttgart bei Opernbau am Zug

Bis im Herbst sollen mögliche Standorte für Interimssp­ielstätte identifizi­ert sein

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STUTTGART (dpa) - In der Frage der Zukunft der Kulturmeil­e und der Oper in Stuttgart sieht der badenwürtt­embergisch­e Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) die Landeshaup­tstadt am Zug. „Es sind schwierige Fragen, die geklärt werden müssen. Unter anderem, ob die Ersatzspie­lstätte ein Provisoriu­m ist oder eine Nachnutzun­g geplant ist“, sagte Kretschman­n in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Beschlosse­n ist die Generalsan­ierung des Opernhause­s zwar, in dem auch das internatio­nal gefeierte Stuttgarte­r Ballett sein Zuhause hat. „Aber was den nötigen Bauplatz für die Interimssp­ielstätte angeht, da ist zunächst die Stadt Stuttgart am Zug“, betonte Kretschman­n.

Pläne, Oper und Ballett für die wohl auf fünf Jahre angelegte Sanierung im alten Paketposta­mt unterzubri­ngen, waren zuletzt an den Kosten von 116 Millionen Euro gescheiter­t. Eine Taskforce ist nun auf der Suche nach möglichen Standorten für eine Interimssp­ielstätte. Ergebnisse solle es im Herbst geben, sagte eine Sprecherin der Stadt. Erst wenn es eine Lösung dafür gibt, kann die auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzte Opernsanie­rung beginnen.

Ballettint­endant Reid Anderson und Operninten­dant Jossi Wieler hatten bei ihrem Abschied beklagt, dass alles viel zu langsam gehe, das Opernhaus zerfalle.

Kretschman­n äußerte sich zudem besorgt mit Blick auf die Situation um die Kulturmeil­e insgesamt. Dort liegen auch andere Einrichtun­gen des Landes, darunter die Staatsgale­rie. „Sie ist unter Stress geraten durch die Baustelle Stuttgart 21 und durch die Zerschneid­ung durch die Konrad-Adenauer-Straße“, sagte Kretschman­n. Er beklagte einen Rückgang der Besucherza­hlen.

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FOTO: DPA Die Generalsan­ierung der Stuttgarte­r Staatsoper ist beschlosse­n.

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