Baumpflege-Aktion stößt auf geringes Interesse
Nur wenige kommen, um sich um Gunningens Kinderbaum-Alleen zu kümmern – Bereits 97 Bäume gepflanzt
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GUNNINGEN - Seit vielen Jahren gibt es die Kinderbaum-Alleen in Gunningen. Fleißige Helfer haben sich dort jüngst zu einer Pflegeaktion getroffen.
97 Ahornbäume sind in den vergangenen Jahren gepflanzt worden. Eltern eines Neugeborenen oder eines Kleinkindes haben die Möglichkeit, einen Baum zu pflanzen, um so etwas Bleibendes zu schaffen. Viele Bäume haben auch zwei oder drei Namen auf dem Namensschild. Das bedeutet, dass Eltern ihren Baum mehreren Kindern gewidmet haben.
Die Kinderbaum-Alleen befinden sich im Marienweg vom Ortsrand in Richtung Felixkapelle sowie auf dem Verbindungsweg zum Neubaugebiet Sonnenallee, der bei den Einheimischen wegen seines früheren schlechten Zustandes immer noch Gummistiefelweg genannt wird. Eine weitere Allee ist auf dem Hochwasserdamm, am Ortsrand in Richtung Schura.
Die Idee, dass Eltern ihren Kindern einen Baum pflanzen können, hatte schon der frühere Bürgermeister, Jochen Arno, während seiner Amtszeit. Die Pflanzaktionen werden von Beginn an immer von Fritz Jäckle, einem der Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauverein und einem Mitarbeiter des Bauhofs begleitet. Die Geräte stellt auch die Gemeinde, beziehungsweise können die beim Bauhof vorhandenen Arbeitsmittel mitverwendet werden.
Die Pflanzaktion wird üblicherweise im Gemeindemitteilungsblatt bekannt gegeben. Die Eltern melden sich beim Rathaus, bestellen und bezahlen den Baum dort und finden sich zum vereinbarten Termin ein, um den Baum zu pflanzen. Die Pflege in den folgenden Jahren gehört, eigentlich, auch dazu. „Im Verlaufe der Jahre wurden im Marienweg und im Gummistiefelweg 68 Ahornbäume gepflanzt, am Hochwasserdamm in Richtung Schura sind es 29 Bäume. Das ergibt also zusammen 97 Ahornbäume“, sagt Fritz Jäckle. „Bei der nächsten Pflanzaktion können wir vielleicht den 100. Baum beglückwünschen“, freut er sich.
Bäume mussten vergangenes Jahr umgepflanzt werden
Bei der jüngsten Pflegeaktion mussten die Baumscheiben, also der Boden rund um die Stämme, ausgemäht und mit Hackschnitzeln ausgelegt werden.
Bereits im Herbst letzten Jahres hatte sich herausgestellt, dass der Standort im Gummistiefelweg und am Hochwasserdamm für manche Bäume nicht gut ist, weil er zu feucht ist. Die Bäume wurden umgepflanzt. Um Staunässe zu vermeiden, mussten Drainagen gezogen werden.
Doch die Mehrzahl der Bäume ist in gutem Zustand. Einige der Kinder für die sie gepflanzt wurden, sind inzwischen selbst erwachsen. Allerdings war die Pflegeaktion vor den Sommerferien für Fritz Jäckle ein wenig frustrierend, denn die Resonanz hielt sich doch sehr in Grenzen. „In einem Dorf hilft man doch zusammen. Ich verstehe gar nicht was da los ist“, sagte Fritz Jäckle erstaunt und traurig zugleich.
Nachdem er die Pflanzung und Pflege der Kinderbaumalleen nun seit über 20 Jahren begleitet, hat er entschieden, sich nicht mehr alleinverantwortlich darum zu kümmern. Er wünscht sich Unterstützung und wartet nun ab, bis man auf ihn zukommt.