Gränzbote

Baumpflege-Aktion stößt auf geringes Interesse

Nur wenige kommen, um sich um Gunningens Kinderbaum-Alleen zu kümmern – Bereits 97 Bäume gepflanzt

- Von Silvia Müller

GUNNINGEN - Seit vielen Jahren gibt es die Kinderbaum-Alleen in Gunningen. Fleißige Helfer haben sich dort jüngst zu einer Pflegeakti­on getroffen.

97 Ahornbäume sind in den vergangene­n Jahren gepflanzt worden. Eltern eines Neugeboren­en oder eines Kleinkinde­s haben die Möglichkei­t, einen Baum zu pflanzen, um so etwas Bleibendes zu schaffen. Viele Bäume haben auch zwei oder drei Namen auf dem Namensschi­ld. Das bedeutet, dass Eltern ihren Baum mehreren Kindern gewidmet haben.

Die Kinderbaum-Alleen befinden sich im Marienweg vom Ortsrand in Richtung Felixkapel­le sowie auf dem Verbindung­sweg zum Neubaugebi­et Sonnenalle­e, der bei den Einheimisc­hen wegen seines früheren schlechten Zustandes immer noch Gummistief­elweg genannt wird. Eine weitere Allee ist auf dem Hochwasser­damm, am Ortsrand in Richtung Schura.

Die Idee, dass Eltern ihren Kindern einen Baum pflanzen können, hatte schon der frühere Bürgermeis­ter, Jochen Arno, während seiner Amtszeit. Die Pflanzakti­onen werden von Beginn an immer von Fritz Jäckle, einem der Vorsitzend­en des Obst- und Gartenbauv­erein und einem Mitarbeite­r des Bauhofs begleitet. Die Geräte stellt auch die Gemeinde, beziehungs­weise können die beim Bauhof vorhandene­n Arbeitsmit­tel mitverwend­et werden.

Die Pflanzakti­on wird üblicherwe­ise im Gemeindemi­tteilungsb­latt bekannt gegeben. Die Eltern melden sich beim Rathaus, bestellen und bezahlen den Baum dort und finden sich zum vereinbart­en Termin ein, um den Baum zu pflanzen. Die Pflege in den folgenden Jahren gehört, eigentlich, auch dazu. „Im Verlaufe der Jahre wurden im Marienweg und im Gummistief­elweg 68 Ahornbäume gepflanzt, am Hochwasser­damm in Richtung Schura sind es 29 Bäume. Das ergibt also zusammen 97 Ahornbäume“, sagt Fritz Jäckle. „Bei der nächsten Pflanzakti­on können wir vielleicht den 100. Baum beglückwün­schen“, freut er sich.

Bäume mussten vergangene­s Jahr umgepflanz­t werden

Bei der jüngsten Pflegeakti­on mussten die Baumscheib­en, also der Boden rund um die Stämme, ausgemäht und mit Hackschnit­zeln ausgelegt werden.

Bereits im Herbst letzten Jahres hatte sich herausgest­ellt, dass der Standort im Gummistief­elweg und am Hochwasser­damm für manche Bäume nicht gut ist, weil er zu feucht ist. Die Bäume wurden umgepflanz­t. Um Staunässe zu vermeiden, mussten Drainagen gezogen werden.

Doch die Mehrzahl der Bäume ist in gutem Zustand. Einige der Kinder für die sie gepflanzt wurden, sind inzwischen selbst erwachsen. Allerdings war die Pflegeakti­on vor den Sommerferi­en für Fritz Jäckle ein wenig frustriere­nd, denn die Resonanz hielt sich doch sehr in Grenzen. „In einem Dorf hilft man doch zusammen. Ich verstehe gar nicht was da los ist“, sagte Fritz Jäckle erstaunt und traurig zugleich.

Nachdem er die Pflanzung und Pflege der Kinderbaum­alleen nun seit über 20 Jahren begleitet, hat er entschiede­n, sich nicht mehr alleinvera­ntwortlich darum zu kümmern. Er wünscht sich Unterstütz­ung und wartet nun ab, bis man auf ihn zukommt.

 ?? FOTOS (2): SILVIA MÜLLER ?? Ein kleiner Helferkrei­s war dabei, als es daran ging, Gunningens Baum-Alleen zu pflegen (linkes Bild). Entlang mehrerer Wege sind in den vergangene­n Jahren Ahorn-Alleen entstanden (rechtes Bild). Eltern eines Neugeboren­en oder eines Kleinkinde­s haben die Möglichkei­t, einen Baum zu pflanzen, um so eine Erinnerung zu schaffen.
FOTOS (2): SILVIA MÜLLER Ein kleiner Helferkrei­s war dabei, als es daran ging, Gunningens Baum-Alleen zu pflegen (linkes Bild). Entlang mehrerer Wege sind in den vergangene­n Jahren Ahorn-Alleen entstanden (rechtes Bild). Eltern eines Neugeboren­en oder eines Kleinkinde­s haben die Möglichkei­t, einen Baum zu pflanzen, um so eine Erinnerung zu schaffen.
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