Eine Erfolgsgeschichte der Nächstenliebe
Geisinger Sozialstation St. Beatrix feiert 40-jähriges Bestehen
GEISINGEN/IMMENDINGEN (ph) Vier Jahrzehnte Sozialstation St. Beatrix Geisingen: Das sind 40 Jahre im Dienst von Kranken und Hilfsbedürftigen. Nicht umsonst wurde für die Namensgebung die heilige Beatrix, Ordensfrau des Klosters Amtenhausen gewählt. Pfarrer Ewald Billharz erläuterte bei der Einweihung des Neubaus kurz das Leben der Nonne. Ihre Fähigkeiten, demütig und gehorsam zu sein und zu helfen passe zur Namensgebung der Sozialstation, sagte er.
Die Sozialstation St. Beatrix wurde 1978 gegründet und nahm am 1. Oktober des selben Jahres den Betrieb auf. Damaliger Vorsitzender war Martin Schelling aus KirchenHausen. Vor der Gründung wurde das Krankenhaus Geisingen stillgelegt. Dafür wurde ein Krankenhausunterstützungsverein gegründet, der die Schließung des Krankenhauses aber nicht verhindern konnte. Auch die kleinen Krankenhäuser wie Hüfingen, Bräunlingen, Vöhrenbach, Möhringen wurden geschlossen.
Die Stadt Geisingen bot der Sozialstation Räumlichkeiten im Erdgeschoss des ehemaligen Krankenhauses zum obligatorischen Mietpreis von einer Mark an. Damit wurde der Sitz nach Geisingen gelegt, wenn dies auch am äußersten westlichen Rand des Einzugsgebietes lag. Im Jahr 1979, beim Jubiläum anlässlich der 650. Wiederkehr der Ernennung zur Stadt, übergab Bürgermeister Hans Sorg der Sozialstation einen größerer Betrag aus dem Restvermögen des Krankenhausunterstützungsvereins, mit dem Fahrzeuge finanziert werden konnten. Mit dem Verkauf des Krankenhauses an den Bauträger „Team 12“kamen andere Zeiten: Während des Umbaus zog die Sozialstation für eineinhalb Jahre an den Postplatz um. Anschließend bekam die Station die Räumlichkeiten nicht mehr umsonst, sondern musste Miete zahlen.
Station beschreitet neue Wege
Die Pflege von kranken Mitmenschen im Einzugsgebiet sowie die Vermittlung von Familienhelfern und Dorfhelferinnen waren damals die Aufgabe. In den Pfarrgemeinden wurden Unterstützungsvereine gegründet, teilweise existierten noch die alten Krankenvereine, die die Sozialstation finanziell unterstützten. Auch die politischen Gemeinden gewährten zunächst Zuschüsse für den laufenden Betrieb. Aufgrund von gesetzlichen Veränderungen wurden solche Subventionen aber untersagt, die Vermittlung von Dorfhelferinnen sowie Familienhelferinnen wurde ausgelagert. Die finanzielle Grundlage wurde aufgrund von Gesetzesänderungen sowie den Pflegekassen auf neue Beine gestellt, die Sozialstation erwirtschaftete Gewinne. Diese Gewinne waren Teil der finanziellen Basis für den Neubau am Ortseingang von Geisingen, mit dem die Station im Jubiläumsjahr neue Wege beschreitet. Seit vergangener Woche werden die Wohnungen des betreuten Wohnens Zug um Zug bezogen, seit Mittwoch fahren aber auch zwei neue rote Kleinbusse durch das Einzugsgebiet und holen die Gäste der Tagespflege und bringen sie wieder zurück. Die beiden Transporter können auch Rollstühle transportieren.