Gränzbote

Nur Protest ist zu wenig

- Von Sabine Lennartz s. lennartz@ schwaebisc­he. de

Sahra Wagenknech­t ist die telegene Vorsitzend­e der Linksfrakt­ion, die gerne auch einmal die links-nationale Karte spielt. Das wird verhindern, dass sich ihre Partei, linke SPD und Grüne guten Gewissens hinter ihr scharen werden.

Wagenknech­t hat zu oft vor allem ihr eigenes Image poliert, und solange ihr Mann, Ex-SPDChef Oskar Lafontaine bei der Sammlungsb­ewegung mitmischt, wird es kaum eine Einigung mit der SPD geben. Wagenknech­t fordert eine Entschuldi­gung der SPD für die Agenda 2010, bevor sie auch nur darüber nachdenkt, in ein Bündnis einzusteig­en. Die SPD wird nicht zu Kreuze kriechen, und die Grünen werden ihre Chancen auf Bündnisse mit der Union nicht schmälern wollen. Deshalb werden sich kaum Prominente plakativ hinter die Bewegung „Aufstehen“stellen.

Die große Frage ist, was will Wagenknech­t, wenn sie keine Allianzen im Bundestag schmieden will? Diese Sammlungsb­ewegung sagt bislang vor allem, was sie nicht will. Das Vorbild, Macrons „en marche“, hat aber ziemlich genau gesagt, was man will. Das war nicht einfach mehr Rente, höhere Löhne und weniger Waffenlief­erungen, sondern ein Konzept mit Aussagen, wer kürzen, sparen oder sich einsetzen muss, um Frankreich von morgen besser zu machen.

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