Gränzbote

Hält der „Seehas“bald in Immendinge­n?

Guido Wolf und Andreas Jung bitten Verkehrsmi­nister Winfried Hermann um Unterstütz­ung

- Von Christian Gerards ●» ANZEIGE

● IMMENDINGE­N - Der Tuttlinger Landtagsab­geordnete und Justiz-, Tourismus- und Europamini­ster Guido Wolf und der Konstanzer Bundestags­abgeordnet­e Andreas Jung (beide CDU) haben einen Vorstoß zur Verbesseru­ng des Zugverkehr­s in der Region gemacht. Sie regten in einem Schreiben an Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) an, den „Seehas“bis nach Immendinge­n weiterfahr­en zu lassen. Damit würden die Landkreise Tuttlingen und Konstanz auf der Schiene besser verbunden werden.

Der Vorschlag, so schreiben Wolf und Jung an den Verkehrsmi­nister in einem Brief, der der Redaktion vorliegt, sei bei einer Veranstalt­ung in Singen Ende Juli gemacht worden. Bisher hält der „Seehas“, der von der deutschen Tochter der Schweizeri­schen Bundesbahn­en AG (SBB) betrieben wird, von Konstanz kommend in Engen.

Landkreise besser verbinden

„Die Nahverkehr­sverbindun­gen zwischen dem Kreis Konstanz und dem Kreis Tuttlingen werden heute den engen Verflechtu­ngen der beiden Landkreise nicht gerecht. So sind etwa viele Pendler aus Engen, die in Tuttlingen arbeiten auf das Auto angewiesen, da eine leistungsf­ähige Zugverbind­ung nicht existiert“, argumentie­ren die beiden Politiker. Ihnen würde eine neu eingericht­ete Verbindung zwischen Engen und Immendinge­n den Umstieg auf den „Ringzug“ermögliche­n. „Umgekehrt arbeiten viele Menschen aus dem Landkreis Tuttlingen in Singen und dem Hegau. Sie wiederum könnten durch die neue Linie ohne Schwierigk­eiten auf den ,Seehas’ umsteigen“, mutmaßen Wolf und Jung.

Als weiteren Punkt führen sie in ihrem Brief an Verkehrsmi­nister Hermann die Ansiedlung des Prüfund Technologi­ezentrums des Stuttgarte­r Automobilk­onzerns Daimler auf dem ehemaligen Gelände der Oberfeldwe­bel-Schreiber-Kaserne in Immendinge­n an, das offiziell am 19. September eröffnet wird: „Hierdurch wird ein weiterer Zuwachs der Pendlerzah­len aus Engen und aus anderen Städten und Gemeinden des Landkreise­s Konstanz erwartet“, meinen Wolf und Jung. Der Automobilk­onzern hat angekündig­t, insgesamt 300 Arbeitsplä­tze im

Prüf- und Technologi­ezentrum zu schaffen (wir berichtete­n mehrfach).

Die SBB Deutschlan­d GmbH habe laut der Politiker bereits positive Signale gesendet: „Deren Geschäftsf­ührer

Patrick Altenburge­r erklärte bei dem Termin auf Nachfrage, im Falle einer entspreche­nden Beauftragu­ng seien sie ohne weiteres in der Lage und gerne dazu bereit, diese Verbindung zu beschicken“, schreiben Wolf und Jung. Diese Beauftragu­ng muss aber vom Landesverk­ehrsminist­erium erfolgen: „Wir bitten Sie daher herzlich um Ihre Unterstütz­ung“, machen die beiden CDU-Politiker Werbung für die Verlängeru­ng der SeehasStre­cke über Engen hinaus bis nach Immendinge­n – und das nicht nur aus verkehrlic­hen Gründen, sondern auch wegen des Klimaschut­zes.

Die bisherige Taktung

Der „Seehas“verkehrt unter der Woche tagsüber im Halbstunde­n-Takt

zwischen Engen und Konstanz. Zwischen Immendinge­n und Konstanz gibt es aktuell dagegen durchgehen­d nur einen Stundentak­t, wer dazwischen mit dem Zug nach Konstanz fahren möchte, muss dagegen zwei Mal umsteigen – in Tuttlingen und Singen.

Immendinge­ns Bürgermeis­ter Markus Hugger findet den Vorstoß von Wolf und Jung jedenfalls gut: „Dadurch wäre Immendinge­n stärker an den Landkreis und die Stadt Konstanz angebunden. Das würde den ÖPNV bereichern“, sagte er auf Nachfrage unserer Zeitung. Mit dem „Seehas“wäre eine schnellere Taktung in die angrenzend­e Raumschaft möglich, und Immendinge­n wäre damit nicht mehr nur wie bisher an den Schwarzwal­d und das Donautal sowie über Tuttlingen an die Gäubahn angebunden.

Weitere Informatio­nen zu den Verbindung­en des „Seehas“gibt es im Internet unter

www.sbb-deutschlan­d.de

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Guido Wolf und Andreas Jung regen an, dass der „Seehas“, der bisher seine Endstation in Engen hat, von Konstanz kommend bis nach Immendinge­n weiterfähr­t.
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