Gränzbote

Freunde fürs Leben

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Der Alltag ist eine aufreibend­e Angelegenh­eit, mit der unschönen Begleiters­cheinung, sich Tag für Tag zu wiederhole­n. Da tut es gut, sich daran zu erinnern, dass das Leben auch seine schönen Seiten hat. Freundscha­ft zum Beispiel – eine wunderbare Sache. Schon Mitte der 60er-Jahre hat der bekannte Hobbyphilo­soph Franz Beckenbaue­r mit seinem Hit „Gute Freunde kann niemand trennen“Entscheide­ndes zur Thematik beigetrage­n. Beckenbaue­r ist freilich nicht der Erste, der den Wert der Freundscha­ft erkannt hat. „Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt“hieß es schon 1930 in der Tonfilm-Operette „Die Drei von der Tankstelle“.

Eine Freundscha­ft ist deswegen so wertvoll, weil sie nicht so sensibel ist wie eine Liebesbezi­ehung. Man kann sich ruhig auch mal die Meinung sagen, ohne gleich an Trennung zu denken. Die Freundscha­ft zwischen der deutschen und der türkischen Regierung zum Beispiel ist geradezu unverbrüch­lich. Dem türkischen Sultan rutscht schon mal ein „Nazis“raus, wenn ihm die deutsche Politik nicht passt, aber das ist noch lange kein Grund, beleidigt zu sein. Im September werden die „Nazis“Erdogan mit allen gebotenen Ehren in Berlin empfangen.

Geradezu legendär ist auch die langjährig­e Freundscha­ft zwischen den Unionsgröß­en Angela Merkel und Horst Seehofer. Die Beziehung zwischen der Bundeskanz­lerin und dem Leiter des Heimatmuse­ums ist nur deswegen nicht perfekt, weil es eben keine richtige Männerfreu­ndschaft ist. Hier gilt eher: Was sich liebt, das neckt sich. (hü)

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FOTO: DPA Eine Männerfreu­ndschaft ist unverbrüch­lich. Das beweisen die Reste der Berliner Mauer, deren Bau sich heute zum 57. Mal jährt.

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