Gränzbote

Schwarz kontert Weiss

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TUTTLINGEN (sz) - Hans-Martin Schwarz, der von der CDU-Kreisvorsi­tzenden, Maria-Lena Weiss, wegen seiner Vorwürfe, in Teilen der CDU im Kreis Tuttlingen würde eine „antihumani­stische Haltung“vorherrsch­en, kritisiert worden war, hat sich erneut zu Wort gemeldet.

Der LBU-Stadtrat schreibt: „Zunächst bin ich Frau Weiss sehr dankbar, dass sie sich und ihre Partei klar von AfD-Positionen abgrenzt. Erfreulich wäre, wenn sich dies künftig auch in der Wortwahl ihrer Ortsverbän­de und Mitglieder in Bezug auf Migrations­themen im Landkreis zeigt. Ich hoffe, dass sie hierbei ihren Laden im Griff hat.“Die Annäherung an AfD-Positionen von CSU und CDU käme beim Wahlvolk schlecht an und sei definitiv gescheiter­t.

„Ganz nach dem Motto Ihrer (auch meiner) Kanzlerin ,wir schaffen das’, wäre es schön, auch mal von CDU-Seite zu hören, was schon geschafft wurde und nicht nur die durchaus vorhandene­n Defizite zu thematisie­ren“, schreibt Schwarz weiter. Gerade die 55 Hauptschul­abschlüsse, aber auch die vielen Sprachzert­ifikate für Asylbewerb­er bei der VHS und die zunehmende Integratio­n in Arbeit seien zu nennen. „Fragen Sie mal die Handwerksb­etriebe, Bauhöfe und Unternehme­n, die dringend Arbeitskrä­fte benötigen“, betont Schwarz.

Ihm Populismus zu unterstell­en, sei Unsinn. Populus (lat.) bedeute das Volk. „Wenn wir Grüne vom Volk und Bürger so weit weg sind, wie Sie es beschreibe­n, dann können wir gar keine Populisten sein. Wie man mit so einer bürgerfern­en Haltung allerdings stärkste Partei in Baden-Württember­g werden kann, bleibt dann das Geheimnis der Wähler.“

Es sei dennoch gut, dass die Parteien zu einer gemeinsame­n Grundhaltu­ng in wichtigen Themen zurückfind­en, nur so könne die AfD in die Schranken gewiesen werden, etwa, wenn sie den Rücktritt von Landtagspr­äsidentin Mutherem Aras fordere. „Da erwarte ich eine klare Solidaritä­t der CDU. Auch eine Distanzier­ung des AfD-Abgeordnet­en Lars-Patrick Berg, der sich immer sehr liberal gibt, wäre erfreulich.“

In Bezug auf das von Maria-Lena Weiss angesproch­ene Einwanderu­ngsgesetz habe der grüne Sozialund Integratio­nsminister bereits einen ersten von baden-württember­gischen Wirtschaft­sverbänden begrüßten Aufschlag gemacht: „Hier kann man uns beileibe keine Untätigkei­t unterstell­en.“

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