Im Herbst schon an den Winter denken
Bauhofmitarbeiter haben vielfältige Aufgaben – Ärgernis ist verbotene Müllentsorgung
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SEITINGEN-OBERFLACHT - Ob bei plus 37 Grad in der prallen Sonne in den Sommermonaten oder bei minus 15 Grad im Schneegestöber – die Männer des Bauhofs in SeitingenOberflacht sind wetterfest ausgerüstet und in vielfältiger Weise im Dauereinsatz.
Schweißtreibend ging es für Bauhofleiter Hubert Bacher und seinem Mitarbeiter Dominik Waldvogel in den vergangenen Wochen zu. Die Verbindungsstraßen beispielsweise zwischen Seitingen und Weilheim und die nach Talheim mussten in Schuss gehalten und Schlaglöcher ausgebessert werden. An den Radwegen mulchten sie die Bankette.
„Im Ort betreiben wir ebenso Rasenpflege. Wir haben eine große Rasenfläche“, sagt Bacher. Drei Tage sei Waldvogel zuletzt mit einem großen Mäher mit diesen Flächen, die der Gemeinde gehören, beschäftigt gewesen – hauptsächlich am Kirchplatz, Friedhof, an der Schule, dem Kindergarten und entlang der Gehwege. „Wenn es im Sommer so heiß ist, fangen wir eine Stunde früher an zu arbeiten“, sagt Bacher. So begann in den vergangenen Tagen die Arbeit meist um 6 Uhr morgens.
Kaum ist der Sommer vorbei, denken Bacher und Waldvogel bereits an den Winter. „Wir hängen Mitte Oktober die Salzstreuer an und lassen sie laufen, damit wir feststellen können, ob alles funktionsfähig ist“, sagt der Bauhofleiter. Somit kann frühzeitig auf Mängel reagiert, Ersatzteile nachbestellt sowie die Reparatur durchgeführt werden.
Maschinen pflegen und Weihnachtsbäume dekorieren
Das ist aber nicht alles, was die Bauhofmitarbeiter zu tun haben: Sie lesen die Wasseruhren in allen Haushalten ab, sammeln das Laub im Herbst ein und sie schneiden die vielen Bäume. Ebenso wirken sie bei Erdbestattungen an Beerdigungen mit, übernehmen sonstige Hausmeisterarbeiten und pflegen die Maschinen im Bauhof.
Damit eine weihnachtliche Stimmung in Seitingen-Oberflacht aufkommt, bringen die Bauhofmitarbeiter drei große Weihnachtsbäume mit entsprechender Beleuchtung an, auch um die Ostbaarhalle für den dort stattfindenden Weihnachtsmarkt. Im Winter räumen und streuen die Mitarbeiter auch die Straßen. Nicht jedem gefalle es, wenn sie morgens um 5 Uhr schon im Einsatz seien. Manche beschwerten sich auf dem Rathaus, berichtet Bacher. Aber für solche Situationen brauche es ein dickes Fell.
Kummer machen den Bauhofmitarbeitern die Straßenlaternen. Häufiger komme es vor, dass Straßenbeleuchtungen ausfallen, weil Autofahrer dagegen gefahren seien, stellt Bacher fest. Auch diese werden vom Bauhof soweit wie möglich instandgehalten und repariert. Die meisten Autofahrer, die diesen Schaden verursachen, würden sich laut Bacher nicht melden. Diese verursachten Kosten müsse die Gemeinde zahlen. Ärgern müssen sich die beiden auch über den Müll, der in der Doppelgemeinde und ringsherum liegt. Aktuell entsorgten Leute ihr Gerümpel, darunter alte Fenster und Bretter mit Nägeln, nahe eines Grillplatzes. Es komme aber auch vor, dass Bacher alte Matratzen im Bach finde.
Schränke, Autoreifen und Stühle werden wild entsorgt
Anderweitig aussortierte Gegenstände wie Schränke, Schreibtische, Stühle, Autoreifen und weitere verbotene Entsorgungen würden die Leute an verschiedensten Stellen in Seitingen-Oberflacht abstellen, die er mit seinem Team, das neben Waldvogel noch aus weiteren Helfern besteht, entsorgen muss.
Trotz der Ärgernisse arbeiten die beiden gerne im Bauhof in SeitingenOberflacht und kümmern sich um das Gemeinwohl. „Die Abwechslung ist einfach toll. Wir müssen spontan reagieren, wie bei einem Rohrbruch, und können nicht immer unser Geplantes umsetzen. Der Arbeitsalltag ist spannend und er geht schnell vorbei“, erzählte Bacher mit einem Lächeln im Gesicht und fügte hinzu: „Seit ich für die Gemeinde arbeite, habe ich noch nie wirklich auf die Uhr geschaut.“