Mit Ausdauer zum Erfolg
Trainerteam des SV Spaichingen begleitet Jugendmannschaft seit acht Jahren
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SPAICHINGEN - Klare Worte, viel Geduld und ein schmales Trainerego – so sieht Ralf Wibirals Erfolgsrezept für seine Fußballjugend aus – und die dankt es ihm mit Treue.
Gut acht Jahre ist es her, als der Sozialpädagoge und Lehrer Ralf Wibiral anfing, eine Bambini-Mannschaft beim SV Spaichingen zu trainieren. Mit seinen Kollegen Holger Bähr und Martin Pronet, die kurz nach Wibiral zum Trainerteam hinzugestoßen waren, brachte er die Mannschaft über alle Altersstufen hinweg bis heute auf Kurs – und das mit Erfolg: Gute Platzierungen bei Turnieren und in den Ligen sprechen für sich, selbst wenn das in der Vergangenheit nicht immer der Fall war.
Für die Trainer ist das aber keine Schande: „Wir haben bewusst in Kauf genommen, dass wir verlieren und haben zum Teil bewusst die Stärksten aus dem Spiel herausgenommen“, sagt Wibiral.
Für ihn sei der Zusammenhalt der Mannschaft und das Aufbauen vom Letzten her nach oben wichtig, also „die Entwicklung des Einzelnen entsprechend seines Leistungsniveaus“, sagt Gerd Müller, der dem Team gelegentlich organisatorisch unter die Arme greift. Das sei ein Herzensanliegen der Trainer.
Dass dafür auch das TrainerEgo eine eher untergeordnete Rolle spielen muss, musste auch Wibiral erst lernen. „Viele Trainer haben nur kurzfristig Erfolg“, so Wibiral. Für den studierten Sozialpädagogen ist das nicht der Weg zum Ziel: Er wolle sehen, was seine Spieler können, und was nicht und schließlich daran anknüpfen, um eine starke Mannschaft zu schaffen, die längerfristig erfolgreich ist.
Und dieser Erfolg hat sich dann auch eingestellt. So holte sich die DJugend 2016 den Hallen-Bezirksvizemeistertitel, 2018 war dann der Bezirksmeister in der Halle und auf dem Feld geschafft.
„Ein toller Erfolg, wenn man bedenkt, dass aktuell über 60 D-Jugend-Mannschaften im Fußballbezirk aktiv sind“, so Müller.
Mit gezielten Trainingsmethoden schaffte es das Trainerteam, das mit Trainer Hakan Dönmez jüngst Zuwachs bekommen hat, bis zu 35 Kinder in zwei Mannschaften zu integrieren und für Fußball zu begeistern. Und das wird laut Wibiral umso schwerer, je älter die Jungs werden: „Die C-, B- oder A-Jugenden kommen nur noch, wenn sie das Gefühl haben, sie können noch etwas lernen und Spaß am Training haben.“
Mädchen, Klausuren und die Konsole würden in diesen Altersgruppen zunehmend wichtiger.
Weiterbildung auch für Trainer wichtig
Auch die Art, mit den Jungs zu reden und umzugehen, ist dem Trainerteam wichtig.
So bildet sich Wibiral derzeit weiter und besucht Lehrgänge in Stuttgart zum Thema Spielphilosophie und Erwachsenentraining – denn Wibiral kann sich durchaus vorstellen, seine Jungs auch in Zukunft weiterzubegleiten: „Sie sind mir doch ans Herz gewachsen.“
„Wir haben zum Teil bewusst die Stärksten aus dem Spiel herausgenommen“, sagt Ralf Wibiral zur Förderung eines ganzen Teams.