„Unglaublich, wie da geplant wird“
Zu unserer Berichterstattung über die Schließung des Treffs 3000 in der Tuttlinger Nordstadt haben wir folgenden Leserbrief erhalten.
„Wir lieben Lebensmittel“, doch lieben wir auch den Kunden? In der Tuttlinger Nordstadt hat jetzt der Treff 3000 geschlossen. Keine Info, wann wieder mit neuem Betreiber geöffnet wird, auch nicht auf Nachfrage der Zeitung, keine Behelfsmaßnahmen für die vielen Bewohner der Nordstadt. Vor allem für die Älteren, welche zudem auch noch kein Auto haben, eine sehr unbefriedigende Situation. Auch diejenigen, welche mobil sind, werden jetzt die Straßen unserer Stadt mit zusätzlichem Verkehr belasten. Wenn man bedenkt, was in den nächsten Jahren alleine durch Thiergarten an Bewohnern in der Nordstadt hinzukommt, eigentlich unglaublich, wie da geplant wird.
Es ist im Gespräch, neue Märkte im Gewerbegebiet Nord zu bauen, und es sollen Märkte in der Stockacher Straße umgesiedelt und vergrößert werden. Am anderen Ende von Tuttlingen sollen zwei neue Märkte, die umgesiedelt werden, entstehen und ein bestehender neu gebaut werden. Auch die bestehenden Märkte, welche in den letzten Jahren umgebaut wurden, ließ man großzügig die Fläche erweitern.
Sind sich die Konzerne eigentlich bewusst, dass sie auch einen Versorgungsauftrag haben, und zwar für alle, und nicht nur dort, wo man den schnellen Euro machen kann. Ist es nicht genug, dass in den ländlichen Gemeinden die Versorgung mit Lebensmitteln immer schlechter wird? Nein jetzt geht es auch schon in einer Stadt mit weit über 30 000 Einwohnern weiter, die Versorgungslage wird immer schlechter. Das darf so nicht hingenommen werden. Wer vergrößern will, muss auch bereit sein sich in den Gebieten zu engagieren, in welchen dringender Bedarf vorhanden ist. Eine funktionierende Nahversorgung mit Lebensmitteln darf kein Luxus sein, sondern muss Standard werden in Stadt und Land. Uwe Schwartzkopf,