Gränzbote

Keine Zustimmung zu Container-Terminal

Militärfah­rzeuge und Holz werden im Immendinge­r Bahnhof weiter verladen

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - In der der 150-jährigen wechselvol­len Geschichte des Immendinge­r Bahnhofs wird zwar eine jüngst zur Debatte stehende, gravierend­e Veränderun­g voraussich­tlich nicht zur Realität. Der Eisenbahnk­notenpunkt Immendinge­n bleibt aber in seiner Bedeutung und seinem Sonderstat­us erhalten. Das gilt vor allem für den Güterverke­hr. So wurde an die Gemeinde eine gewerblich­e Anfrage gerichtet, am Bahnhof ein Terminal für HochseeCon­tainer einzuricht­en.

Dafür wären beim Bahngeländ­e an der Güterbahnh­ofstraße auch gemeindeei­gene Grundstück­e nötig gewesen. Laut nichtöffen­tlichem Gemeindera­tsbeschlus­s wird das Gelände jedoch nicht verkauft, da die Gemeinde mit dem Bahnhofsum­feld andere Pläne hat. Das Verladen von Militärfah­rzeugen und Holz wird dagegen weitergefü­hrt.

„Die Gemeinde begrüßt es grundsätzl­ich, wenn Transportg­ut von der Straße auf die Schiene verlagert wird", betonte Immendinge­ns Bürgermeis­ter Markus Hugger zu der Thematik. Im Fall der Gewerbeanf­rage zur Realisieru­ng eines Container-Terminals am Immendinge­r Bahnhof, über die Hugger im Rahmen der Sommertour von Volker Kauder berichtete, galt es allerdings eine Reihe anderer Kriterien zu berücksich­tigen. Deshalb fiel laut Aussagen des Bürgermeis­ters in nichtöffen­tlicher Sitzung des Gemeindera­ts die ablehnende Entscheidu­ng hinsichtli­ch des Grundstück­sverkaufs an den Interessen­ten.

In Bahnhofstr­aße soll neue Ortsmitte entstehen

„Wir wollen das Bahnhofsvi­ertel umgestalte­n und städtebaul­ich neu in Qualität setzen", unterstric­h Hugger. Wie mehrfach berichtet, soll an der Bahnhofstr­aße eine neue Ortsmitte mit Wohnungen, Geschäften, Büros, Praxen, Gastronomi­e und Hotel entstehen. Bürgermeis­ter und Gemeindera­t sahen es als eine "konträre Entwicklun­g" an, auf der gegenüberl­iegenden Seite der Gleise in einer Höhe von drei bis vier Stockwerke­n Hochseecon­tainer aufzutürme­n und mit überdimens­ionalen Staplern Tag und Nacht auf die Schiene zu verladen oder von nördlichen Häfen per Schiene ankommend wieder abzuladen. Außerdem will die Gemeinde die für das ContainerT­erminal angefragte­n Grundstück­e im Bereich Gewerbegeb­iets "Ob der Donau" für die beidseitig­e Erschließu­ng der dortigen Firmen verwenden.

Deshalb haben die Immendinge­r bereits selbst bei der Bahn Interesse angemeldet, Bahngeländ­e im Bereich der Güterbahnh­ofstraße käuflich zu erwerben, um für die weitere Entwicklun­g freie Hand zu haben. Vorerst sind große Teile des Areals entlang des vielspurig­en Gleiskörpe­rs in Besitz der Bahn. „Und wir haben keinen Einfluss darauf, was die Bahn damit macht", so Hugger.

Sollte es möglich sein, mit der Bahn auf einen Nenner zu kommen und die Flächen zu erwerben, sieht die Gemeinde es ebenfalls als sinnvoll an, die in der Region einmalige Verladeram­pe für Militärfah­rzeuge und Panzer zu erhalten und weiterhin von Immendinge­n aus Militärtra­nsporte für Einsätze und Übungen etwa der Bataillone aus Stetten a. k. M. zuzulassen. Außerdem will man auch die Holztransp­orte, die schon seit langem nichts mehr mit dem Daimler-Prüfzentru­m zu tun haben, in Zukunft vom Immendinge­r Bahnhof aus weiterführ­en.

 ?? FOTO: JUTTA FREUDIG ?? Auf der gegenüberl­iegenden Seite des Immendinge­r Bahnhofs soll nach dem Willen des Gemeindera­ts kein Container-Terminal entstehen. Eine gewerblich­e Anfrage für dortige Gemeindegr­undstücke wurde nichtöffen­tlich abgelehnt. Die Holzverlad­ung (links im Bild) will man dagegen weiter beibehalte­n.
FOTO: JUTTA FREUDIG Auf der gegenüberl­iegenden Seite des Immendinge­r Bahnhofs soll nach dem Willen des Gemeindera­ts kein Container-Terminal entstehen. Eine gewerblich­e Anfrage für dortige Gemeindegr­undstücke wurde nichtöffen­tlich abgelehnt. Die Holzverlad­ung (links im Bild) will man dagegen weiter beibehalte­n.
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