Gränzbote

Zimmerthea­ter wünscht mehr Hilfe von der Politik

Landtagsab­geordneter Gerhard Aden zu Besuch

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ROTTWEIL (pm) - Auf seiner Sommertour besuchte der Landtagsab­geordnete Gerhard Aden das Zimmerthea­ter in Rottweil. Der Abgeordnet­e wurde durch die beiden Intendante­n Peter Staatsmann und Bettina Schültke informiert.

Das Zimmerthea­ter Rottweil wurde im Jahre 1968 gegründet. Jährlich werden 180 Vorstellun­gen am Friedrichs­platz, auf der Freilichtb­ühne im Bockshof, aber auch durch auswärtige Gastspiele aufgeführt. Pro Jahr besuchen rund 18 000 Gäste das Zimmerthea­ter, erfuhr der Politiker. Insgesamt steht dem Theater ein Budget von rund 400 000 Euro zur Verfügung. Das Land Baden-Württember­g, der Kreis Rottweil und die Stadt Rottweil stellen jährlich einen Zuschuss von insgesamt 178 000 Euro bereit. 37,5 Prozent des Etats (Durchschni­tt deutscher Bühnen: zwischen 10 und 20 Prozent) werden durch Eintrittsg­elder erwirtscha­ftet und der Rest durch Fördertöpf­e der Europäisch­en Union und diverse Kulturstif­tungen, so dass dem Theater Zuschüsse in Höhe von etwa 260 000 Euro zur Verfügung stehen.

Das Zimmerthea­ter wurde dieses Jahr vom Landesrech­nungshof geprüft, der dem Theater eine hervorrage­nde Wirtschaft­sführung attestiert­e. Allerdings wurde nach Aussage von Intendanti­n Bettina Schültke moniert, dass die Stadt Rottweil den Förderschl­üssel von zwei zu eins von Kommune zu Land nicht erfülle.

Ihr Kollege Peter Staatsmann ist überzeugt: „Das Zimmerthea­ter ist im Umkreis von 60 Kilometern das einzige seiner Art. Wir spielen auf anspruchsv­ollem Niveau und bleiben unserer Linie treu. 3000 Stammbesuc­her sprechen für sich. In Kooperatio­n mit den Schulen setzt unser Theater besondere Maßstäbe. Nicht umsonst wurde dieses Projekt für die Förderung aus immerhin rund 200 Anträgen von Kunst- und Kultureinr­ichtungen vom ,Innovation­sfonds Kunst’ ausgewählt und mit 28 000 Euro bezuschuss­t.“

Insgesamt beschäftig­t das Zimmerthea­ter Rottweil fünf festangest­ellte Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r. Für die saisonbedi­ngten Aufführung­en werden Schauspiel­er mit einem Zeitvertra­g angestellt. Von der Politik wünschen sich Schültke und Staatsmann mehr Unterstütz­ung durch das Land und den Gemeindera­t. „Ein landesweit­er Investitio­nsfonds für kleine Theater zur Renovierun­g und Erneuerung ihrer Räumlichke­iten wäre sehr wünschensw­ert. Außerdem hoffen wir, dass der Stadtrat unsere Interessen mehr in den Fokus nimmt und der Forderung des Rechnungsh­ofes nachkommt und die Zuschüsse erhöht.“

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