Gränzbote

Erster Schritt

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Zum Artikel „Erfolgsrez­epte für Bauern in Afrika“(10. August):

Es hilft leider nicht, den Marktzugan­g für afrikanisc­he Bauern zu erleichter­n. Sie können nicht mit den Preisen konkurrier­en, für die europäisch­e landwirtsc­haftliche Produkte verramscht werden. Selbst auf afrikanisc­hen Märkten sind viele europäisch­e Produkte billiger als die einheimisc­hen. Und das trotz Transportk­osten und Zöllen. Die europäisch­en Produkte sind so billig, weil die europäisch­en Bauern effektiv arbeiten und weil die Produkte massiv subvention­iert werden. Wer nun fordert, dass die afrikanisc­hen Bauern auch effektiv arbeiten sollen, vergisst, wozu die effektive Landwirtsc­haft führt. Die Umwelt wird mit Giften und Gülle verseucht. Die Pflanzenvi­elfalt stirbt und Nutztiere werden unter unwürdigen Bedingunge­n ausgebeute­t. Hoch effektiv heißt auch, dass kleine Höfe sterben, weil Investitio­nen in Riesenstäl­le und Maschinen nicht leistbar sind. Billige Produkte heißt auch, dass Lebensmitt­el nicht wertgeschä­tzt werden. Es wäre der bessere Weg, die Subvention­en zu streichen und damit für höhere Preise zu sorgen. Dem Verbrauche­r täte das nicht weh, weil durch die weggefalle­nen Subvention­en Steuern gesenkt werden könnten. Unsere Bauern würden mehr Geld bekommen und zu guter Letzt könnten dann auch Afrikas Bauern wieder auf dem Markt mitmischen.

Holger Maier, Aulendorf

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