Gränzbote

Sturmholz drängt auf den Markt

Entlang des Immendinge­r Güterbahnh­ofs lagert derzeit meterhoch Holz

- Von Franz Dreyer

● IMMENDINGE­N - Entlang der Immendinge­r Güterbahnh­ofstraße türmen sich meterhohe Holzstapel. Die gelagerten Fichtenabs­chnitte liegen nicht nur an der Bahnverlad­estelle sondern sind auch westlich davon aufgeschic­htet. Das Holz stammt keineswegs, wie teilweise angenommen wird, ausschließ­lich vom Forstbetri­eb der Gemeinde, sondern kommt aus einem weiteren Umkreis.

Bei der Holzlageru­ng ist ein gewisser Zusammenha­ng mit den Stürmen im Norden zu sehen. Die beiden Sturmtiefs Burglind und Friederike im Januar diesen Jahres haben deutschlan­dweit für Sturmholz von mehr als fünf Millionen Festmetern gesorgt. Betroffen waren vor allem die Bundesländ­er Brandenbur­g, Hessen, Niedersach­sen, NordrheinW­estfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Wie das Ministeriu­m für den Ländlichen Raum in Stuttgart auf Anfrage mitteilt, wurden die in den Schadensge­bieten benötigten Aufarbeitu­ngsund Abfuhrkapa­zitäten aus dem Süden abgezogen. Diese stehen den Waldbesitz­ern in Baden-Württember­g, das eher glimpflich davon kam, nicht zur Verfügung. Zudem drängt das Sturmholz auch im Süden auf den Markt.

In Verbindung mit der aktuellen Trockenhei­t und der Hitze besteht bei im Wald lagernden Sortimente­n eine steigende Borkenkäfe­rgefahr. Vorsorglic­h wurden deshalb außerhalb des Waldes, wie am Immendinge­r Bahnhof, so genannte Trockenlag­er angelegt, um die Stämme ohne Einsatz von Chemie gegen entwertend­en Borkenkäfe­rbefall zu schützen.

Das Land Baden-Württember­g hat diese Entwicklun­g befürchtet und daher vorausscha­uend bereits am zweiten Mai einen Einschlags­topp im Staatswald verhängt. „ Wie lange dieser gilt muss von der weiteren Entwicklun­g abhängig gemacht werden“, so das Ministeriu­m. Borkenkäfe­rbefallene­s Holz wird weiter eingeschla­gen, um einer Kalamität vorzubeuge­n.

Da die kritische Situation nicht an Waldbesitz­ergrenzen Halt macht, empfiehlt das Ministeriu­m dringend, alle zur Verfügung stehenden Ressourcen zu nutzen, um käferbefal­lene Stämme zeitnah einzuschla­gen und möglichst rasch zu verarbeite­n, oder in Nass- oder Trockenlag­er 500 Meter außerhalb von Nadelholzb­eständen transporti­eren zu lassen.

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FOTO: FRANZ DREYER Derzeit lagert viel Holz entlang des Immendinge­r Güterbahnh­ofs.
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