Sturmholz drängt auf den Markt
Entlang des Immendinger Güterbahnhofs lagert derzeit meterhoch Holz
● IMMENDINGEN - Entlang der Immendinger Güterbahnhofstraße türmen sich meterhohe Holzstapel. Die gelagerten Fichtenabschnitte liegen nicht nur an der Bahnverladestelle sondern sind auch westlich davon aufgeschichtet. Das Holz stammt keineswegs, wie teilweise angenommen wird, ausschließlich vom Forstbetrieb der Gemeinde, sondern kommt aus einem weiteren Umkreis.
Bei der Holzlagerung ist ein gewisser Zusammenhang mit den Stürmen im Norden zu sehen. Die beiden Sturmtiefs Burglind und Friederike im Januar diesen Jahres haben deutschlandweit für Sturmholz von mehr als fünf Millionen Festmetern gesorgt. Betroffen waren vor allem die Bundesländer Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, NordrheinWestfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Wie das Ministerium für den Ländlichen Raum in Stuttgart auf Anfrage mitteilt, wurden die in den Schadensgebieten benötigten Aufarbeitungsund Abfuhrkapazitäten aus dem Süden abgezogen. Diese stehen den Waldbesitzern in Baden-Württemberg, das eher glimpflich davon kam, nicht zur Verfügung. Zudem drängt das Sturmholz auch im Süden auf den Markt.
In Verbindung mit der aktuellen Trockenheit und der Hitze besteht bei im Wald lagernden Sortimenten eine steigende Borkenkäfergefahr. Vorsorglich wurden deshalb außerhalb des Waldes, wie am Immendinger Bahnhof, so genannte Trockenlager angelegt, um die Stämme ohne Einsatz von Chemie gegen entwertenden Borkenkäferbefall zu schützen.
Das Land Baden-Württemberg hat diese Entwicklung befürchtet und daher vorausschauend bereits am zweiten Mai einen Einschlagstopp im Staatswald verhängt. „ Wie lange dieser gilt muss von der weiteren Entwicklung abhängig gemacht werden“, so das Ministerium. Borkenkäferbefallenes Holz wird weiter eingeschlagen, um einer Kalamität vorzubeugen.
Da die kritische Situation nicht an Waldbesitzergrenzen Halt macht, empfiehlt das Ministerium dringend, alle zur Verfügung stehenden Ressourcen zu nutzen, um käferbefallene Stämme zeitnah einzuschlagen und möglichst rasch zu verarbeiten, oder in Nass- oder Trockenlager 500 Meter außerhalb von Nadelholzbeständen transportieren zu lassen.