Gränzbote

Eine Gemeinde will zusammenwa­chsen

Rietheim und Weilheim sind räumlich getrennt – Sporthalle ist erstes gemeinsame­s Projekt

- Von Alexandra Schneid

● RIETHEIM-WEILHEIM - Wie können die beiden Ortsteile Rietheim und Weilheim 43 Jahre nach der Gebietsref­orm näher zusammenwa­chsen? Mit dieser Frage will sich die Gemeindeve­rwaltung in nächster Zeit beschäftig­en und Vorstellun­gen entwickeln. Der Bau der dritten Sporthalle, die zentral zwischen den beiden Ortsteilen entstehen soll, sei das erste gemeinsame Projekt von Rietheim und Weilheim, sagt Bürgermeis­ter Jochen Arno.

Um das Bauvorhabe­n umsetzen zu können, mussten sich die Verantwort­lichen des Regionalve­rbands Schwarzwal­d-Baar-Heuberg zunächst abstimmen. Denn genau zwischen den Ortsteilen befindet sich die vom Regionalve­rband festgeschr­iebene Grünzäsur, ein Bereich, der freigehalt­en werden soll. „Ziel war es zu verhindern, dass keine sogenannte­n Straßendör­fer entstehen“, erklärt Arno die Hintergrün­de.

Zeitgemäß ist das in seinen Augen nicht mehr. Daher strebt die Gemeinde an, die regionale Grünzäsur aus dem Regionalpl­an herauszune­hmen und Richtung Dürbheim zu versetzen. Berücksich­tigen müsse man auch die Ortsumfahr­ungsstraße der B 14, mit deren Planung ab 2021 begonnen werden soll. „Unsere weiteren Planungen werden wir parallel zur geplanten Fortschrei­bung des Regionalpl­anes vorantreib­en, sprich, wir werden dies bei der anstehende­n Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplane­s entspreche­nd anmelden“, informiert der Bürgermeis­ter.

Andreas Hemesath ist stellvertr­etender Verbandsdi­rektor für Infrastruk­tur, Siedlung, Einzelhand­el des Regionalve­rbands Schwarzwal­dBaar-Heuberg. Aus seiner Sicht „macht es Sinn, die Ortsmitte von Rietheim-Weilheim zu entwickeln“. Seinen Angaben zufolge ist die Grünzäsur zwischen den beiden Ortsteilen im Regionalpl­an von 2003 festgelegt, im vorigen Regionalpl­an von 1977 noch nicht.

Durch die Gebietsref­orm Ende der 1960er-Jahre bis Mitte der 1970er-Jahre sind zwar Orte zu größeren Verwaltung­seinheiten zusammenge­legt worden, um leistungsf­ähigere Gemeinden zu schaffen. Aber das habe nicht gleich bedeutet, dass die Orte auch räumlich zusammenwa­chsen, sagt Hemesath. Er berichtet, dass es damals für Rietheim und Weilheim in Ordnung gewesen sei, dass zwischen den Ortsteilen ein Freiraum bleibe. Erst in den vergangene­n Jahren seien Ideen entwickelt worden, wie man sich räumlich annähern könnte.

Wie groß die Grünzäsur zwischen Rietheim und Weilheim ist, kann Hemesath nicht sagen. Dafür gebe es keine Regel. Er erklärt, dass die Grünzäsur lediglich symbolhaft im Regionalpl­an festgelegt sei. Würde eine Grünzäsur Richtung Dürbheim festgeschr­ieben werden, würde das bedeuten, dass sich künftig Rietheim-Weilheim nicht zu weit in den Norden und Dürbheim nicht zu weit in den Süden entwickeln könnte.

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FOTO: JULIAN GROSSHANS Zwischen den beiden Ortsteilen Rietheim und Weilheim ist viel Freifläche.
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